Ansicht umschalten
Avatar von Pnyx (1)
  • Pnyx (1)

mehr als 1000 Beiträge seit 01.07.2017

nicht mal lau

Den einen Irrweg, Atomenergie, zu verdammen, um einen anderen, Wasserstoff, an seine Stelle zu setzen, ist weder zielführend noch logisch. Schon heute wird in industriellen Prozessen viel, grauer, also unter Austossung von viel Klimagasen generierter Wasserstoff verwendet. Die dafür in die Atmosphäre gepustete CO2-Menge übersteigt den Ausstoss Deutschlands. Aufgrund des sagenhaft schlechten Endwirkungsgrades von Wasserstoff benötigt man schon nur um diesen bisherigen Konsum grün zu machen, Unmengen regenerativ erzeugten Stroms.

Weitet man die Anwendung von Wasserstoff so aus, wie die Altmeiers dieser Welt und offenbar auch Alt propagieren, würde man gewaltige neue Anlagen bauen müssen, um nur den dafür benötigten grünen Strom zu erzeugen. Es existieren auch schon verrückte Pläne für weitere gigantische Staudämme, etwa im Kongo. Dies, obwohl inzwischen allen klar sein sollte, dass Wasserkraft aus Grossstaudämmen nur sehr bedingt als regenerativ bezeichnet werden kann.

Wasserstoff ist nur für wenige Anwendungen, z. B. in der Schwerindustrie, die beste Lösung. Damit Strom zu speichern ist in den allermeisten Fällen eine Verschwendung. Es gibt jede Menge andere Möglichkeiten dafür. Selbstverständlich ist es am sinnvollsten, Sparpotentiale möglichst komplett auszunutzen. Ohne Unterscheidung zwischen 'zwingend erforderlich' und 'nice to have, aber auch verzichtbar' geht es nicht. Davon redet auch Alt, der so gerne auf die Unerschöpflichkeit der Sonne hinweist, nicht gerne. Er vergisst dabei stets zu erwähnen, dass die Sonne keine Elektrizität schickt, sondern energetische Strahlung, die mit erheblichem Aufwand an Ressourcen in jene umgewandelt werden muss.

Auch spricht er den entscheidenden Widerspruch bei Gates nicht an, der nicht nur wegen seiner Flugmeilen Teil des Problems ist, sondern mit seinem bisherigen, von technokratischem Denken bestimmten Denken den von der Menschheit betriebenen Aufwand und die Entfernung von der Natur massiv erhöht hat, während im Gegenteil eine intelligente Mimesis an sie vonnöten wäre. Besonders widersinnig ist Gates Hinweis auf seinen ökonomischen Erfolg, der sich dem herrschenden radikalisierten Wirtschaftsparadigma verdankt, das wiederum für die ökologisch verzweifelte Lage, in der wir stecken, massgeblich verantwortlich ist.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten