Leider konnte ich aus dem Artikel keine mir bis hierhin neuen Informationen gewinnen.
Meines Erachtens erfährt man dagegen etwas über den Autor und damit wohl auch über dessen Herrn/Brötchengeber:
Es wird festgestellt, dass "Taiwan – eine relativ kleine Insel" sei, was wohl für die Empfänger in US-Regierungskreisen schon eine notwendige Vorab-Information zu sein scheint. Soll vielleicht bedeuten, dass es ein leicht zu beeinflussendes Bauernopfer auf dem von ihm skizzierten Schachbrett darstellt. Insgesamt scheint Ländergeografie "Eine komplexe Herausforderung" zu sein, weshalb er sein Wissen darüber gerne mit seinen Lesern teilt.
Beflissentlich wird ausgelassen, warum denn nun Chine eine Herausforderung darstellt. Die Antwort lautet wohl, dass es sich jetzt auch militärisch nicht mehr bedrohen/herumschubsen lässt - und allein deswegen eine Bedrohung ist.
Wirtschaftlich betrachtet haben die USA die Rolle des Goliath schon verloren, weshalb dieser Umstand - anders als in Pamphleten über andere Staaten - gar nicht erst thematisiert wird.
Womit wir dann schwuppdiwupps um die Ecke bei Indien wären, das "eine Wirtschaft, die bis zum Jahr 2050 Dreiviertel des chinesischen BIP umfassen soll" hat. (Gab auch Prognosen zur Entwicklung der Sanktionen gegen Russland.) Er setzt auf Prognosen, die Leute wie er selbst zusammenzimmern und in so weit entfernte Zukunft immer Kaffeesatzleserei darstellen.
Es ist erschreckend, dass ein so offensichtlich oberflächlicher Mensch in Institutionen mit Einfluss als Berater dient. Er kommt sich bestimmt schlau vor, wenn er seinen Landsleuten erklärt, wo Korea ist (und vielleicht, dass es die USA schonmal in Grund und Boden gebombt haben). Und dass es mit China evtl. nicht ganz so einfach werden wird. Und auch nur dann funktioniert, wenn man seine Ratschläge befolgen tut.
Diese Banalität hat Millionen Tote gefordert. Nach dieser Lektüre zu urteilen ist keine Besserung in Sicht. Sieht nicht gut aus für Taiwan. Und für die restliche Welt.