In unseren "Arbeitswelten" ist das, was von mir erwartet wird, als "Professionalität" meist klar definiert. Unser Verhalten vorsichtig nach diesen Erwartungen auszurichten ist die Voraussetzung jedes erfolgreichen Karriereschritts. Folgen wir diesem Muster des ständigen, mühevollen Erratens fremder Erwartungen, so lenken wir uns damit permanent von unserem eigenen Nachdenken und von unseren eigenen Wertvorstellungen ab. Insoweit wir ehrgeizig sind, verzichten wir darauf, uns an unserer eigenen Beurteilung der Sachverhalte zu orientieren und übernehmen stattdessen tendenziell die Haltung, die wir bei den maßgeblichen anderen vermuten.
Ehrgeizig sein bedeutet eine stete innere Verrenkung: Wir kehren ein für andere simuliertes Innenleben nach außen in der Hoffnung, damit "weiterzukommen". Das ist psychologisch anstrengend, entfremdet uns von den eigenen Gedanken und Werten und ist insofern gerade nicht der berühmte Weg des geringsten Widerstands.
Wahre Worte
In der Autobiografie von Hoimar von Ditfurth steht seine Abneigung gegen den damals größten (afair) ARD-Sender. Er reagierte, er ging zum ZDF und bekam Kloppe dafür. Er blieb stur. Sturheit ist eine Tugend in diesen Fall, seine kippte die Hürden, die fremder Ehrgeiz aufstellte.
>https://de.wikipedia.org/wiki/Innenansichten_eines_Artgenossen