Spießbürger schrieb am 05.07.2017 15:12:
Gently__ schrieb am 05.07.2017 15:02:
Spießbürger schrieb am 05.07.2017 14:56:
Gently__ schrieb am 05.07.2017 14:21:
Offensichtlich zieht es eine Mehrheit der Menschen zu Religionen in irgendeiner Weise hin. Ist es ein Instinkt oder die Folge von Indoktrination?
Ich vermute das es ein "Herden Problem" ist. Der Mensch ist ein soziales Lebewesen, er ist sozial in der Gruppe(Ingroup). Diese muss er auch gegen die verteidigen die nicht in der Gruppe sind (Outgroup). Da eine natürliche Gruppe "Familie" relativ klein ist macht es Sinn die Ingroup weiter zu fassen.
Eine gemeinsame Religion ist da recht praktisch weil sie relativ große Menschengruppen zusammenfasst und mit den Regeln bietet sie auch eine (teils fiktive) Outgroup gegen die man sich verteidigen kann.
So jedenfalls meine Hypothese.Religion als "Distinktionsmerkmal"? Da bin ich auch wieder bei der Henne und dem Ei.
Warum den?
Eine Herde zu bilden ist evolutionär Sinnvoll und eine größere Herde ist besser als eine kleine. Also macht es Sinn ein gemeinsames Merkmal zu haben was über Familienzugehörigkeit hinaus geht. Religionen haben auch noch den Vorteil das neue Mitglieder in die Gruppe aufgenommen werden können und gegebenenfalls störende Individuen ausgeschlossenen.
Die Bildung von Gruppen/Herden ist offensichtlich etwas evolutionär vorteilhaftes und die meisten Menschen fühlen sich bestimmten Gruppen zugehörig. Egal ob Religion, Nation, Musikrichtungen, politische Anschauungen, etc.
Aber ist der Trieb zur Herdenbildung der Auslöser für Religiosität, oder wird die Religion nach "erwerb" zur Abgrenzung genutzt?
Mich beschäftigt in der Tat die Frage, wie viele recht rationale Menschen offensichtlich irrationalem anhängen.
Und da geht es mir jetzt nicht um die Extremen.Zwei Dinge sehe ich hier:
1. Mustererkennung. Macht Sinn einmal zu viel einen Tiger zu sehen als einmal einen zu wenig.
2. Einfache Erklärungen scheinen besser akzeptiert zu werden als komplexe. Darum auch meine Hypothese.;-)
Das Thema Komplexität finde ich interessant in dem Zusammenhang.
Die Welt ist komplex und wir alle vereinfachen und abstrahieren. Das Ziel des Menschen ist jetzt ja üblicherweise nicht "Wahrheit" zu finden, sondern glücklich und gut zu leben. Das zu erreichen ist ja eine Dimension von Religionen und diversen spirituellen Praktiken.