tallinn schrieb am 06.07.2017 16:21:
Da gibt es solche und solche. Dawkins ist bspw. prominenter Vertreter eines militanten Atheismus, der den Glaube an Gott als Wahn begreift.
Das der Glaube an Gott ein Wahn ist, ist unter Atheisten wohl Konsens. Unterschiede gibt es höchstens in der Frage, ob dieser Wahn gefährlich oder harmlos ist. Ich persönlich halte diesen Wahn für notwendig. Notwendig um den durchschnittlichen westlichen Homo Sapiens zu halbwegs sozialverträglichem Benehmen zu bewegen.
Aber ich lebe auch in Kontinental-Europa und nicht in GB wo es erheblich mehr christliche Fanatiker gibt als hier und wo die Islamisierung auch schon deutlich weiter fortgeschritten ist als hier. Würde ich noch in GB leben, wäre ich vermutlich auf Dawkins Linie.
Da wird die Behauptung, es gäbe keinen Gott, schon als Wahrheit behandelt, die Religiöse einfach bloss nicht kapieren wollen.
Gerade wissenschaftlich gebildete Atheisten wie Dawkins behaupten nicht, dass es Gott nicht gibt.
Korrekt ist: Sie stellen fest, dass es keine Hinweise auf die Existenz eines Gottes gibt.
Und es ist nunmal Fakt, dass es keine Hinweise auf die Existenz eines Gottes gibt.
Das Religöse trotzdem nicht nur einen sondern -zig Götter postulieren, ist angesichts des Fehlens jedes Hinweises schon ein wenig ... seltsam.
Er und seinesgleichen lassen dann auch schon Male Busse durch die Strassen Londons fahren mit der plakatierten Aufschrift "There is no god."
Nun ja, um genau zu sein lautete der Slogan "There is probably no God". Und das ist nunmal eben exakt das, was das Fehlen jedes Hinweises nahelegt.
Dass Atheisten phantasielos sind, war mir schon klar, schliesslich können sie sich nicht für schöne Märchen begeistern.
Wir können uns sehr wohl für schöne Märchen begeistern, allerdings nur solange wie klar ist, dass die schönen Märchen Märchen sind. Unsere Begeisterung fällt schlagartig auf Null, wenn irgendein Spinner plötzlich anfängt, die Märchen als Gesetze zu verkaufen.
Dass ihnen aber noch nicht mal die Fragen einfallen sollen, mit denen sich Religionen beschäftigen, überrascht. Da bin ich mir sogar sicher, dass das nicht der Fall ist.
Wir dagegen sind immer überrascht, welche völlig bescheuerten Fragen Religoten einfallen. Wir kämen echt niemals auf die Idee zu fragen, wieviele Engel auf eine Nadelspitze passen. Wir finden es viel interessanter zu erforschen, was man sich so spritzen muss um auf derart abgespacte Fragen zu kommen.
"Ich kann einen Gott nicht ausschliessen. Ich kann ihn aber nicht einfach bloss glauben."
Atheisten schließen die Existenz eines Gottes auch nicht aus.
Wir stellen lediglich fest, dass dieser hypothetische Gott garantiert nicht so ist, wie sein jeweiliges Bodenpersonal behauptet.
Beweis: Es gibt und gab n paarweise inkompatible Religionen. Jedes Bodenpersonal behauptet im Besitz der alleinigen Wahrheit zu sein. Es müssen also zwangsläufig mindestens n-1 Gottesvorstellungen falsch sein. Da keine Religion aber durch besondere Klugheit oder Widerspruchsfreiheit hervor sticht, sind höchstwahrscheinlich alle Religionen schlicht falsch.
Aus diesem Grund lehnen wir es ab uns von irgendwelchen selbsternannten Stellvertretern Gottes sagen zu lassen, was wir erforschen und lehren dürfen. Wenn die selbsternannten Stellvertreter Gottes uns in Ruhe forschen und lehren lassen würden, dann würden wir sie ebenso ignorieren wie ihren Gott. Denn dann wäre uns unsere Zeit viel zu kostbar um sie auf solche Spinner zu verschwenden.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (09.07.2017 00:58).