Rainald Koch schrieb am 05.07.2017 23:25:
Religiosität ist weit überwiegend 'vererbt' (man glaubt, was die Eltern glauben)
Indirekt vielleicht schon, allerdings ist der Einfluss der Eltern m.E. vermutlich eher mittelbar.
Das lässt sich evolutionär begründen: Für ihre Gene ist es egal, ob sich die Kinder konform zu ihren Vorfahren verhalten. Für eine erfolgreiche Fortpflanzung ist viel entscheidender, ob sie sich an die Regeln ihres sozialen Umfeldes halten und damit Chancen auf gelungene Partnerwahl haben. Es ist tatsächlich erstaunlich, wie schon im Kindergartenalter der Einfluss der peer group die verzweifelten Erziehungsversuche der Eltern dominiert, von der Pubertätsclique mal ganz zu schweigen ("In meiner Klasse sagen alle, es gibt gar keinen Zeus!").
Insofern wählen die Eltern zwar Wohnort, Kindergarten und Schule aus und prägen damit das soziale Umfeld, aber die Indoktrinierung geschieht vor allem dort.
Marzipan