Liebe ist ein Instinkt, also auch die Liebe zu einer religiösen Lehre, während eine religiöse Lehre kein Instinkt sein kann.
Die Liebe zur Kultur, in der man aufgewachsen ist, die Liebe zur Heimat, ... : dies alles basiert selbstverständlich auf einem Instinkt. Und das Loyalitätsbekenntnis zum kulturgewordenen Wahrheitskult, der sich in der eigenen Kultur eingenistet hat, basiert wohl auch auf einem Instinkt. Wobei man Loyalitäten eben auch wechseln kann.
Kultur ist kein Instinkt
Religion ist kein Instinkt
Kulturliebe ist aber Instinkt.
Und wenn Menschen an tradierten religiösen Überlieferungen festkleben und sich zu ihnen - oft wider besseres Wissen - bekennen (das Bekenntnis zur Jungfrauengeburt beispielsweise darf man ja nicht wörtlich verstehen, weil auch religiöse Menschen - abgesehen von Fundis - nicht völlig blöd sind), dann dürfte diese Verhalten auch primär aus einem Instinkt heraus erfolgen.
Denn wahr sind die alten Geschichten von der Regenbogenschlange (Australien) oder dem Sintflut-Gott (Europa und Naher Osten) ja nicht. Aber Kulturliebe oder ähnliches, wie Fußball oder sonstige Religionen sind ja "höhere Wahrheiten", denen es zwar an Objektivität mangelt, im Unterschied zur (langweiligen) gewöhnlichen Wahrheit, aber wen stört das schon?