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Avatar von lalilalila
  • lalilalila

mehr als 1000 Beiträge seit 27.11.2001

Faschistisch oder nur faschistoid - macht das praktisch einen Unterschied?

Robert O. Paxton definiert Faschismus so (Wikipedia):

Faschismus kann definiert werden als eine Form des politischen Verhaltens, das gekennzeichnet ist durch eine obsessive Beschäftigung mit Niedergang, Demütigung oder Opferrolle einer Gemeinschaft und durch kompensatorische Kulte der Einheit, Stärke und Reinheit, wobei eine massenbasierte Partei von entschlossenen nationalistischen Aktivisten in unbequemer, aber effektiver Zusammenarbeit mit traditionellen Eliten demokratische Freiheiten aufgibt und mittels einer als erlösend verklärten Gewalt und ohne ethische oder gesetzliche Beschränkungen Ziele der inneren Säuberung und äußeren Expansion verfolgt.

Neben vielen anderen Definitionen kann ich auch mal einen Link zu was komischem (Konrad-Adenauer-Stiftung -> von einigen von euch sicher beinahe Feind, aber auch nicht mein Freund) machen - mal sehen, ob das stimmt, dass die Faschismus nicht definieren:
https://www.kas.de/de/web/extremismus/rechtsextremismus/was-ist-faschismus

Dem italienischen Faschismus fehlte der völkische Rassismus und Antisemitismus, der im Nationalsozialismus zur systematischen Ausrottung ganzer Bevölkerungsteile führte.

Das klingt ziemlich interessant und steht im Widerspruch zu einigen Definitionen, die in der Wikipedia stehen. Danach driftet der Artikel allerdings selbst in Richtung Propaganda ab. Es ist nicht OK, Leuten die Nazis nicht leiden können und eine andere Definition von Faschismus verwenden als Demokratiefeinde darzustellen. Den Begriff Antifaschist darf man nicht kriminalisieren. Von daher übel. Auch wenn der Begriff in der Sowjetunion und DDR ein Kampfbegriff gewesen ist. Das war der Begriff "Freiheit" übrigens auch. Nur anders herum. Wer "Freiheit" gesagt hat, war schon beinahe ein westlicher Agent.

Aber zurück zum Thema:
Natürlich kann man nicht die kommunistische Propaganda-Definition nehmen:
Das Schützen des Privateigentums des Großkapitals kann kaum der entscheidende Bestandteil der Definition sein.

Man sollte sich schon erst mal auf die Machtverhältnisse konzentrieren. Und dann kommt man sehr schnell auf das hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Totalitarismus
Ist Russland totalitär?
Oder doch das hier?
https://de.wikipedia.org/wiki/Autoritarismus

Machen wir es doch mal anders - ein paar Eigenschaften von Russland:
- Zentralisierte Macht
Wer zweifelt daran?

- keine freien Wahlen, teilweise Wahlmanipulation
denkt einfach nur an die eingesperrten Oppositionellen, an die Unregelmäßigkeiten während der Wahl
https://www.spiegel.de/politik/ausland/russland-wahl-unregelmaessigkeiten-was-heisst-das-konkret-a-1198717.html

- keine Versammlungsfreiheit
es wurden schon Leute verhaftet, die einen weißen Zettel hochgehalten haben

- Medien gleichgeschaltet
Ja, man kann sich auch in D oder der EU ärgern, aber in Russland, das ist eine andere Ausprägung von gleichgeschaltet. Diverse ermordete Journalisten sind nur die Spitze des Eisbergs.

- keine Rechtsstaatlichkeit
z.B. (viele werden es schon kennen)
https://www.daserste.de/information/politik-weltgeschehen/weltspiegel/videos/russland-der-bauernkrieg-104.html

- Latente Gewalt gegen "Unangepasste"
Einige der schlimmsten Auswüchse - z.B. gegen Journalisten:
https://www.dw.com/de/bittere-bilanz-10-jahre-nach-dem-mord-an-anna-politkowskaja/a-35973601

https://www.swr.de/swr2/film-und-serie/dokufilm-doschd-fck-this-job-russland-100.html
z.B. ab Minute 23 oder 46:30

- Nationalismus
Zumindest der Stern hat 2017 folgendes Interview abgedruckt:
https://www.stern.de/politik/ausland/wladimir-putin-betreibt-nationalismus-aehnlich-dem-der-kommunisten-7429134.html

Und dann gibt es auch eine andere Faschismusdefinition:
Nationalistische Totalitäre Systeme, die nicht kommunistisch sind, nennt man faschistisch.

@Heise/TP
Warum schwurbelt ihr hier wieder einen Artikel zusammen, in dem aufgezählt wird, wer sich alles mit Putin überworfen hat und nicht in der Gosse gelandet ist und legt denen das dann so bescheuert negativ aus?

Dabei könntet ihr die Assange-Artikel auch oben auf der Hauptseite anpinnen, so wie ihr es früher gemacht habt. Ihr könntet die ÖR interviewen, warum die so wenig über Assange bringen. Ihr könntet den amerikanischen Botschafter fragen, ob es noch ein rechtsstaatliches Verfahren geben kann, wenn Assange die ganze Zeit abgehört wurde. Ihr könnt anfragen, ob ihr vom kommenden Verfahren live berichten dürft. Ihr könnt auch die Briten fragen, warum das Verfahren so komisch gehandhabt wurde. Ob das überhaupt rechtsstaatlich war.

Und nochmal - so geht Journalismus:
https://www.swr.de/swr2/film-und-serie/dokufilm-doschd-fck-this-job-russland-100.html

Aber ihr bringt wieder mal Dreck, den ihr hoffentlich selbst nicht ernsthaft glaubt.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (20.06.2022 06:58).

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