ReneFranz Stefanez schrieb am 15.06.2021 16:46:
Für das Szenario mit den Schnelladern im Raum Graz ist die Schlussfolgerung eine andere. Auch nach der Errichtung der Kraftwerke wird dadurch der Bedarf höher sein, als die zur Verfügung stehende Energie aus Wasserkraft.
jein.
Egal ob ich schnell oder langsam lade, die Energiemenge ist die gleiche. Das Fahrzeug hat x kWh/100km Verbrauch, unabhängig von der Ladegeschwindigkeit (natürlich schwanken Wandlungs/Ladeverluste, aber nicht signifikant) Das bedeutet, dass die pro Tag bereitzustellende Energie die selbe ist, egal ob AC- oder DC-Charging.
Was sich unterscheidet ist die zeitliche Stauchung: DC-Ladung kommt viel punktueller und lässt sich in der Abnahme auch nicht wirklich strecken, weil die Kunden ja erwarten an einem Schnelllader auch schnell zu laden. (Dafür bezahlen sie ja auch ~10c/kWh mehr.) Das ist eine Herausforderung, aber "mehr Gaskraftwerke" ist nicht die einzige Lösungsmöglichkeit. Audi arbeitet z.B. daran Schnellladeparks mit stationären Pufferbatterien auszustatten, um kurzfristig hohe Ladeleistung bereitzustellen, während die Stromentnahme aus dem Netz über einen längeren Zeitraum mit geringerer Leistung geglättet wird.
besser als unnötig große Akkus
so etwas gibt es nicht, Kapazität ist niemals unnötig. Batteriegröße hat ja viel mehr Vorteile, als nur die reine Reichweite pro Ladung. Der einfachste ist Lebensdauer: mit größerer Kapazität braucht man für die selbe Fahrleistung weniger Ladezyklen. Je größer die Batterie, desto wahrscheinlicher dass man sie über die Lebensdauer des Fahrzeugs nicht runterverschlissen bekommt. Das allein ist schon mal super. Aber hat man nicht Lebensdauer "verschenkt" wenn das Fahrzeug selbst am Ende, die Batterie aber vll gerade mal zu 1/4 abgenutzt ist? nur wenn man annimmt, es gäbe kein second life. Aber um sie auf den Schrott zu hauen sind die Batterien ja viel zu wertvoll, z.B. für die o.g. stationären Puffer, die wir auch bald brauchen werden.
Bei synthetischem Methanol werden bis in den Akku 5,8kWh je nutzbarer kWh aufgewendet
es gibt da nur ein Problem: Methanol wird nicht so hergestellt, sondern zumeist aus Erdgas oder Kohle. Irgendwann wirds synthetisches Methanol auch mal geben, aber die Anlagen dafür sind so aufwändig, dass die resultierenden Mengen viel zu gering sind, um sie in so etwas unwichtigem wie PKW-Verkehr zu verplempern.
Wie bei allen anderen synthethischen Kraftstoffen gilt: Sie sind der Champagner der Energiewende. Man wird sie sich nur dort leisten können einzusetzen, wo es keine alternative gibt. Flug, Schiff, ...