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  • tjfranz

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Re: Ja.

arth_ schrieb am 31.05.2021 17:58:

tjfranz schrieb am 31.05.2021 13:14:

arth_ schrieb am 31.05.2021 12:50:

Wo findest Du im konventionellen (stöchiometrische Mischung) Otto Prozess vermehrt Stickoxide? Das passiert nur bei Sauerstoffüberschuss (Schichtladung / Magermix oder wie immer die jeweiligen Hersteller die Methode nennen).

Stickoxide bilden sich bei allen Verbrennungen mit Luft also mit Stickstoff und Sauerstoff.

Jein. Immer nur da wo (mindestens lokal) Sauerstoffüberschuss herrscht. Schau Dir einfach den NO2 Ausstoß älterer Benzinmotoren (keine Sonderfälle die ich oben nannte) an. Mit Zündkerze gezündetes, homogenes, stöchiometrisches Gemisch führt zu sehr wenig NO2.

Ich habe extra nochmals im "Bosch kraftfahrtechnisches Taschenbuch 24.Auflage 2002"
nachgeschlagen: Der NOX-Wert wird dort bei Lambda=1,0-1,2 am höchsten angegeben: Mit 2000-2500ppm. Das ist aber nur qualitativ: Verdichtung und Aufladung werden nicht betrachtet.

...
Etwas mehr von sehr wenig ist immer noch minderschlimm.

2000ppm NOx in ungereinigtem Abgas ist heftig und nicht "minderschlimm".

Mit Katalysatoren können die Stickoxide bei stöchiometrischem Gemisch zwar vernichtet werden, aber nicht unter allen Betriebsbedingungen vollständig.

Du bist hier mMn immer noch auf dem falschen Pfad. Problematisch sind Motoren, die mit Luftüberschuss zur Steigerung des Wirkungsgrads arbeiten. Da kann es einem passieren daß in manchen Betriebszuständen so lange NO2 entsteht, daß auch ein zB Speicherkatalysator nicht ausreicht, der Brennstoffreste und NO2 anlagern und katalytisch miteinander zur Reaktion bringen kann.

Ähm? Speicherkat und SCR-Kat sind Diesel-Abgasreinigungstechniken, Diesel laufen üblicherweise bei hohem Luftüberschuss, nicht homogen und schon gar nicht stöchiometrisch.

Dafür wurde dann Adblue (Harnstofflösung) als Zusatz zum Roh-Abgas erfunden, um den Wirkungsgradvorteil dieser Funktionsweise behalten zu können ohne deswegen vermehrt NO2 auszustoßen.

Das sind also gelöste Probleme. Man muß lediglich vernünftig entscheiden, wieviel Aufwand für welche Ersparnis sinnvoll ist. Ich persönlich halte den Fokus der letzten ca. 2 Jahrzehnte auf Verbrauchsminderung um jeden Preis für falsch. Es ist nicht sinnvoll für ein paar Prozent weniger Verbrauch Autos mit einer Chemiefabrik im Abgassystem betreiben zu müssen.

IMHO kann man sich die ganzen Chemiefabriken sparen: Strom direkt in den Akku. Die Mehrfachumwandlung: Strom-Wasserstoff-Methanol-Verteilung-Pyrolyse-Brennstoffzelle-Akku-Fahrantrieb ist doch Käse. Der Weg über Methanol vereinfacht nur die Tankstelleninfrastruktur, die wie gehabt bleiben kann.

Woher soll der Kohlenstoff im Methaol kommen? Wenn man dieses aus der Atmosphäre entziehen will (wie im Artikel erwähnt) kommt noch ein energiefressender Prozess dazu.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (31.05.2021 20:20).

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