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  • Artur_B

mehr als 1000 Beiträge seit 09.09.2004

Vorteil ist

wie bei allen E-Fuels: der Kraftstoff wird dann erzeugt, wenn die Sonne scheint und Wind bläst. Hingegen die Energie, die ein Tesla dem Stromnetz entnimmt, muss genau in diesem Moment generiert werden. Das aber wird kompensiert durch die chemische Fabrik, die man da umher fahren muss und deren Platzbedarf sich wohl kaum verringern lässt.

Brennstoffzellen haben es zumindest in der Mobilität derzeit äußerst schwer. Die Batterie als Konkurrent legt ein Innovationstempo hin, das alle Konkurrenten ziemlich alt aussehen lässt. Betreffend Preis, Ladezeit, Recycling, Gewicht und Reichweite wandert die Batterie dem Rest davon. Ballard, Nel Asa, PlugPower, ITM und PowerCell, die großen Brennstoffzellenhersteller mussten dieses Jahr schon Einbrüche von 50 Prozent an der Börse hinnehmen. Dass ausgerechnet Herr Gumpert hier gegenhalten kann, ist dann doch eher unwahrscheinlich.

Gestern war der PtX-Atlas des Fraunhofer-Instituts verlinkt und da zeichnet sich die Strategie schon recht deutlich ab. Die Energie wird wohl nicht in Form von Wasserstoff, sondern in flüssiger Form transportiert. Aber auch nicht Methanol, denn

"Hier ergeben sich Transportkosten von mindestens 4 Euro pro Megawattstunde aus Chile. Methanol hat nur ca. die Hälfte der Energiedichte von Diesel oder Kerosin. Das bedeutet für den Transport der gleichen Energiemenge benötigt man bei Methanol die doppelte Anzahl an Schiffen."

Gewählt werden dann wohl andere Kohlenwasserstoffe oder Ammoniak. Die allerdings kann man dann sehr wohl in einer Brennstoffzelle zu Strom machen. Im Fahrzeug ist man auf die "kalte" Brennstoffzelle beschränkt, in industrieller Umgebung wird man die "heiße" Variante wählen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Festoxidbrennstoffzelle

Deren Wirkungsgrad für sich ist schwer zu finden. Wikipedia aber schreibt:

"Interessant ist diese Anwendung insbesondere für den Power-to-Gas-Prozess, der mit herkömmlicher Technik nur relativ niedrige Wirkungsgrade aufweist. Mit reversibel betriebenen Festoxidbrennstoffzellen sind hingegen Strom-zu-Strom-Wirkungsgrade bis etwa 70 % möglich, womit der Wirkungsgrad in etwa vergleichbar mit Pumpspeicherkraftwerken ist."

Heißt, man wandelt Strom in Gas und bei Bedarf wieder zurück und kommt so auf einen Gesamtwirkungsgrad von 70 Prozent. Ausgezeichnet. Wobei die heiße Zelle auch andere Kraftstoffe mühelos verarbeiten kann.

Das wird wohl die Zukunft sein: Mit diesen mühelos regelbaren Brennstoffzellen wird man dafür sorgen, dass der Tesla Strom hat, wenn er welchen braucht.

Gruß Artur

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