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  • Guckstu

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Re: Erinnert irgendwie an die Ardennenoffensive (Dezember 1944 bis Januar 1945

brianhenry schrieb am 07.08.2024 11:06:

Wer in Geschichte aufgepasst hat, den erinnert das Vorgehen der Ukraine irgendwie an die Ardennenoffensive (Dezember 1944 bis Januar 1945).

Ich hoffe, dass ich mich irre, den die Ardennenoffensive war die kostspieligste Schlacht, welche die U.S. Army je geschlagen hatte: 10.733 amerikanische Soldaten verloren ihr Leben, 42.316 wurden verwundet. Auf deutscher Seite gab es 12.652 Tote und 38.600 Verwundete.

Und da scheitert der Vergleich.
Die Ardennenoffensive ging gegen einen im Vormarsch begriffenen überlegenen Gegner, in der Hoffnung, dass man das Gelände gut genug kennt, um mit den Geländehindernissen besser klarzukommen als der Gegner.
Die Offensive in der Region Kursk geht gegen eine bisher statische und nur schwach verteidigte Grenze; da sind kaum große Kampfhandlungen zu erwarten, bis die Russen Verstärkung herangeführt haben.
Die Ukrainer haben übrigens von den Russen gelernt, sie haben bereits damit begonnen, in dem eroberten Gebiet Verteidigungsstellungen zu errichten. Mit anderen Worten: Es geht nicht darum, tief in russisches Gebiet vorzustoßen, sondern darum, die russischen Kräfte auseinanderzuziehen und es ihnen zu erschweren, woanders konzentriert anzugreifen. Die Ukraine ist ja im Verteidigungsmodus und lässt die Russen sich an ihren Stellungen aufreiben, da ist eine auf größerer Breite verlängerte Front sogar von Vorteil.
Obendrein sind die Russen jetzt geradezu gezwungen, sich gegen diese neue Front zu werfen. Wenn die Ukrainer dort rechtzeitig genügend Verteidigungsstellungen aufgebaut kriegen, lassen sie sich auf diese Stellungen zurückdrängen und haben den Russen einen neuen Fleischwolf hingestellt, und die Russen haben gar keine Wahl als sich hineinzuwerfen, weil das ja echtes russisches Staatsgebiet ist und nicht nur Fake wie in der Ostukraine.

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