Arutha schrieb am 07.08.2024 11:29:
brianhenry schrieb am 07.08.2024 11:06:
Wer in Geschichte aufgepasst hat, den erinnert das Vorgehen der Ukraine irgendwie an die Ardennenoffensive (Dezember 1944 bis Januar 1945).
Ich hoffe, dass ich mich irre, den die Ardennenoffensive war die kostspieligste Schlacht, welche die U.S. Army je geschlagen hatte: 10.733 amerikanische Soldaten verloren ihr Leben, 42.316 wurden verwundet. Auf deutscher Seite gab es 12.652 Tote und 38.600 Verwundete.
Gegen Ende eines Krieges sterben geschichtlich immer die meisten Soldaten, da die anscheinend unterlegene Seite nochmals alles reinwirft und dabei extrem hohe militärische Risiken eingeht. Immer viele Opfer!
V
Du hast nicht ganz unrecht, aber deine Angaben sind ... naja.
Im Hürtgenwald verlor die USA alleine 12.000 Mann.
Und die Ardennen Offensive..
Wir haben in Deutschland mittlerweile das Problem das wie den Zweiten Weltkrieg immer nur aus USA Sicht betrachten.
Aus damaliger deutscher Sicht war das komplett anders.
Die Westfront war Nebenkriegsschauplatz. Es reichten ein paar Divisionen um die Westmächte monatelang aufzuhalten und den Vormarsch zu verzögern.
Gestorben wurde im Osten... Millionenfach. Da gab es Zeiten an denen täglich 50.000 Mann starben
Das scheint völlig aus unsern Bewusstsein gekommen zu sein. Die Sowjetunion hat die Wehrmacht besiegt.
Andere haben nur geholfen.
1/3 des 2 Weltkrieges hat die Sowjetunion zusammen mit Deutschland gekämpft, gegen verschiedenen Länder Angriffskriege geführt (Polen, Finnland, Estland, Litauen) und Völkermord (nach heutiger Definition) gegen deren Bevölkerung in den besetzten Gebieten gemacht.
Nur Italien als nennenswerter Teilnehmer war kürzere Zeit auf alliierter Seite.
In den Krieg gegen Japan sind sie erst eingetreten, als 1945 schon fast alles vorbei war.
Die einzigen, die tatsächlich die ganze Zeit gegen die Nazis gekämpft haben waren
- Polen - erst als Polnische Armee und nach der Niederlage als von den Briten ausgerüstete PSZ
- Großbritannien und die Staaten des Commonwealth wie Kanada, Indien, ...
- Frankreich - und nach der Niederlage fortgeführt mit den die freien Franzosen de Gaulles
- Andere Freiwillige aus den von der Sowjetunion und den Nazis überfallenden Ländern
- Selbst die USA waren vor der Sowjetunion bereits 1939 erst mit der Amerikanische Neutralitätspatrouille, dann mit dem "Destroyer Deal" im Sommer 1940 und ab Anfang 1941 mit dem Lend & Lease Act aktiv gegen die Nazis unterwegs.
Und man sollte dabei auch berücksichtigen - ohne die kriegswichtigen Lieferungen der Sowjetunion an die Nazis wäre der 2. Weltkrieg bereits 1940 zu Ende gewesen, da der Westfeldzug mangels Treibstoff ausgefallen wäre. Vor dem Angriff auf Frankreich erhielt Deutschland aus der UdSSR von Dezember 1939 bis April 1940 z.B. mehr als 100.000 Tonnen Treibstoff.
Nach dem Sieg über Frankreich wurden die Lieferungen sogar noch gesteigert.
Fun fact: Der sowjetische Außenminister Molotov wurde bei einem Abendessen mit Hitler von den Briten bombardiert.
Und die hohen sowjetischen militärischen Verluste waren auch eher eine Folge der Inkompetenz von Stalin und seiner Generäle. Und sie wären noch höher gewesen ohne die Hilfslieferungen der Alliierten. Die Sowjetunion hatte zu Beginn der Operation Barbarossa je nach Quellenangabe 5 bis 10 mehr Panzer als die Wehrmacht. Wie kann man da als Verteidiger verlieren?
IMHO gehört die Sowjetunion - neben Deutschland und Japan zu den großen moralischen Verlierern des 2. Weltkrieg. Italien hat rechtzeitig genug die Seiten gewechselt und Österreich stilisiert sich als erstes Opfer - auch wenn der Anteil von Österreichern an Nazi Verbrechen dem zu erwartenden Durchschnitt im deutsche Reich entsprach.
Und ohne die alliierte Hilfe wäre der Krieg seitens der Sowjetunion auch militärisch verloren worden.
Alles andere ist sowjetische Propaganda.
P.S. Die hohen zivilen sowjetischen Verluste gehen natürlich zu Lasten der deutschen Seite und sind unentschuldbar.