ScharfGeschnitten schrieb am 07.08.2024 13:25:
Der Angriff in der Region Kursk war vorletzte Nacht nicht der einzige ukrainische Angriff fernab des sonst üblichen Kampfgeschehens. 12 Boote haben versucht Truppen auf der Tendra- Nehrung ganz im Süden anzulanden, dieser Angriff ist mit dem Verlust von drei Booten abgewiesen worden. Und auch der Angriff in der Region Kursk ist vom Umfang ja eher begrenzt. Mit einem Bataillon kann man weder weit vorstoßen noch auch nur eine mittelgroße Stadt erobern. Es ist ziemlich offensichtlich, dass der Angriff kein anderes strategisches Ziel hat, als das, größere russische Verbände als bisher fernab der Kampfschwerpunkte im Donbas zu binden. Dieser Versuch ist natürlich ein zweischneidiges Schwert, die Ukraine eröffnet eine neue Front, in die auch sie künftig investieren muss.
Muss sie nicht. Zuschlagen und wieder zurückziehen. Das geht IMHO auch mehr darum, dass Russland ein paar hundert km Frontlinie verstärken muss - und damit materielle Ressourcen verteilen muss. Personal zur Landesverteidigung in Form von Wehrpflichtigen haben sie genug. Aber die Ukraine kann entscheiden - wann und wo sie zuschlagen - und damit haben sie immer die taktische Überlegenheit. Und um das zu Verhindern müsste Russland z.B. Fernaufklärung an der ganzen Grenze machen. Also Aufklärungsdrohnen verwenden - die dann an anderer Stelle fehlen.
Was glaubst Du aber was passiert, wenn es der Ukraine irgendwann gelingt ein Bataillon mit Moskowiter Wehrpflichtigen zu vernichten. Das wäre ein Propagandagau und dürfte für das Image von Putin nicht gut sein.
Und bei der Taktik muss die Ukraine nur einmal richtig Glück haben - die russische Abwehr aber immer.
Unter Berücksichtigung der ukrainischen Probleme bei Toresk und Pokrowsk deutet dieser Angriff schon sehr auf ein gewisses Maß an Verzweiflung hin.
Nein, wie es aussieht haben sie die Truppen aus den neu aufgestellten Reserven genommen - damit die ein wenig Praxis bekommen.