Gab es vorher andere Orte, die heute nicht mehr genutzt werden, so muss das Sargassomeer trotzdem ununterbrochen als Laichgebiet genutzt worden sein
Nein, muß er nicht. Es könnte sein, daß erst, als alle anderen Möglichkeiten verschwunden waren, verzweifelte Aale solange gesucht haben, bis sie die Sargassosee gefunden haben.
Oder, vielleicht noch wahrscheinlicher: sie sind, wie sie es ja als Kinder auch schon mal erfolgreich gemacht haben, solange "gegen den Strom geschwommen", bis sie einen guten Platz gefunden haben - so nah oder weit eben der jeweilige Ort entfernt war. Dafür müssen sie (oder ihre Eltern) den Ort nicht früher schon gekannt haben, sie müssen nur die Fähigkeit, gegen den Strom zu schwimmen, auf die Situation "Ort zum Laichen finden" anwenden. Angesichts der Tatsache, daß die Strömung die Larven dann ja sicher zum "Ausgangspunkt" der elterlichen Wanderung bringen würde, wäre das ein valides Vorgehen für jeden Laichort.
Und die "Instabilität" der AMOC scheint doch eher gut belegt inzwischen.
https://www.pik-potsdam.de/~stefan/Publications/Nature/insight_review.pdf sagt allein zu den letzten 120.000 Jahren:
at certain times (for example, during Heinrich events) NADW formation was interrupted [...]
The climatic consequences of Heinrich events thus probably consist of the superposition of two effects: the direct effect of the ice-sheet surge, leading to a lowered ice sheet and higher sea level, and the effect of the subsequent breakdown of the Atlantic thermohaline circulation.
Mehr dazu findet sich auch in
https://www.annualreviews.org/doi/10.1146/annurev-marine-010816-060415