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  • Bartträger

mehr als 1000 Beiträge seit 27.07.2005

"das US-Militär in den Irak einmarschiert war...und ein Regierungssystem nach we

stlichem Vorbild schuf"

Der Autor hat mich neugierig gemacht. In welchem westlichen Regierungssystem werden denn Ämter nach Konfession vergeben?

Ich kenne das nur vom Libanon. Dort sind die Nebenwirkungen bekannt, seit diese Methode angewandt wird. Verwandte Systeme gab es im "Westen" in vordemokratischen und partielldemokratischen Phasen mit Ständewesen, Kirchenfürsten u.Ä.

Schon kurz nach Beginn der Besatzung hat die USA alle Sunniten aus Ämtern rausgeschmissen, stattdessen Schiiten die Jobs übergeben und mit dem daraus entstehenden Revanchismus dafür gesorgt, dass der Islamische Staat im Irak entstand, der sich dann ab 2011 zum Islamischen Staat in der Levante auswuchs, der Syriens ins Kriegschaos riss und fast übernommen hätte, wenn nicht Russland im Herbst 2015 auf Wunsch der syrischen Regierung eingegriffen hätte.

Die USA war damals ziemlich verärgert und installierte die Parole, dass in Syrien Russlands Krieg herrsche. Die Parallelen zu den Freiwilligen Bataillonen, deren Krieg seit 2014 läuft, und dem Eingriff der Russen 2022 sind augenfällig.

Im Kern US-Treue verwenden gerne die Idee, dass die USA solche Konstrukte, die zu endloser Korruption, inneren Feindschaften und immer wieder Krieg führen, aus Ungeschicklichkeit oder Ahnungslosigkeit anwenden.

Ich denke, das eigentliche Kalkül ist, wenn, wie im Fall Westdeutschlands, keine treuen Vasallen erschaffen werden können, eben auf endloses Chaos hingearbeitet wird.

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