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Avatar von marenghi
  • marenghi

mehr als 1000 Beiträge seit 03.12.2020

Re: Warum muss man Corona Tote verhindern?

"Wie sie sicher wissen, ist die "Dunkelziffer" bei Corona sehr hoch, weil viele die Infektion nicht bemerken oder sie nur geringfügig krank sind "Erkältung", insbesondere bei Kindern, von denen ich Zahlen über 90% als "nicht krank" gelesen habe."

Das weiß ich sicher, ja. Ich weiß dagegen nicht, was Sie sich unter relevanten IFRs sonst vorstellen - jeder zweite in der Straße tot am Bürgersteig liegend, bis man es relevant findet?

Nun, man kommt UNTER BERÜCKSICHTIGUNG DIESER 90% "NICHT KRANK" eben auf eine IFR von 0,5% und damit auf 280.000 Tote.

Das wollte ich nochmal klarstellen, weil das oft falsch verstanden wird. Bei dieser IFR und erwarteten Mortalität sind also alle diese leichten oder symptomlosen Verläufe schon eingepreist.

Sie stimmen also zumindest zu, dass 280.000 eine erschreckende Zahl wären. Daneben sollten eigentlich auch Zahlen wie KH-Keime verblassen, oder?

Sie argumentieren damit, dass diese Zahl aber keine "reinen" C.toten wären. Kann sein - so wie die 30k Toten durch KH-Keime dann natürlich auch keine "reinen" KH-Keim-Toten sind. Auch diese betreffen in der Mehrzahl sehr alte, schwache, und vorerkrankte Menschen.

Somit bleibt das ungefähre Größenverhältnis schon bestehen. Und, wenn man wie ich vorhergesagt habe, die einen in die eine Richtung nach unten feilschen wollen bei dieser Zahl, die anderen nach oben, so sind die Größenordnung von 280k doch schon eine erkleckliche Anzahl im Kontext der üblichen Mortalität.

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Es ist völlig legitim, dass Sie der Meinung sind, dass einige oder womöglich auch alle Maßnahmen völlig ungerechtfertigt sind angesichts nur 280k Toten, die dazu noch so alt und vorerkrankt sind.

Wie gesagt gibt es dafür keine objektive Bewertung, wie viel Wirtschaftsleistung oder Maskentragen in Minuten oder Arbeitslose oder geschlossene Kinos in Monaten gleich viel wert zu einem Menschenleben sind.

Diese Bewertung ist subjektiv, man kann bei ihr auf jedem möglichen Standpunkt in einem sehr weiten Spektrum stehen.

Es ist mir nur wichtig, dass meine Diskussionspartner wie hier Sie, die Grundlagen der Diskussion kennen.

Wer dann IN KENNTNIS DIESER zu einer bestimmten Priorisierung oder Abwägung kommt, was einem wie viel wert ist - wunderbar. Wenn Sie bspw sagen "bis 300k Tote sind für mich gar keine Maßnahmen akzeptabel, ab 300k-500k nur Maskentragen, und erst ab 500k auch lockdowns bis zu drei Monaten" - dann ist das eine differenzierte Meinung aufgrund von Wissen über die Epidemie, die ich nicht teilen muss, aber respektiere.

Die meisten haben leider kein Wissen darüber, über welche Dimensionen wir bei Abwägungen sprechen und kommen mit den üblichen Fehlschlüssen wie Präventionsparadoxon, falsch-positive Testraten (ich hab den Eindruck, das ist so langsam aus der Mode gekommen - man hangelt sich seit letztem Frühjahr in der Verteidigung von Virus-Abstreiten über Infektionszahlen abstreiten zu Sterbezahlen abstreiten und schließlich Übersterblichkeit abstreiten) und so einen Unsinn daher.

Deshalb Danke dass Sie rational geblieben sind!

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