Ansicht umschalten
Avatar von Scory
  • Scory

10 Beiträge seit 28.06.2004

Re: Was der Artikel zu den Todeszahlen in Schweden übersieht

>Wenn ich die Zahlen jetzt nachschaue, sehen sie anders aus:
>Deutschland 375
>Schweden 67

Wenn ich das Datum des Beitrags zu Grunde lege (14.01.2021), so stimmt diese Zahl definitiv NICHT. Am 14.1.2021 betrug die Inzidenz für die Verstorbenen bei satten 896(!) in Deutschland (7-Tage Durchschnittswert). Pro Woche sind weit über 6.000 Menschen an Corona verstorben. Das hier sind die gemeldeten Zahlen des RKI für die Verstorbenen in D vom 14.01.2021 bis (rückwärts) zum 08.01.2021:

1244
1060
891
343
465
1083
1188

Wir sind inzwischen ein paar Wochen weiter und die Betrachtungen aus dem o.g. Beitrag sind vollkommen zutreffend: mit der 2. Welle hat Schweden die Situation ohne zerstörerischem Lockdown nicht schlechter im Griff als D mit zerstörerischem Lockdown (der pro Tag alleine mehr kostet als alle Medikamente des Impfdesasters zusammen).

Am Ende der 1. Welle hatte Deutschland ca. 9500 vs. ca. 5500 Opfer in Schweden zu beklagen. Aktuell liegen die Gesamtopfer für Schweden bei ca. 11.500 (d.h. 6.000 in der 2. Welle) und 56.000(!) für Deutschland, also ca. 46.500 in der 2. Welle. Damit spiegelt sich also ungefähr auch die Bevölkerungsverteilung wieder - wozu machen wir eigentlich dann diesen irrsinnigen Lockdown? Glaubt hier wirklich irgendein Mensch ernsthaft daran, dass wir weniger Coronaopfer haben, weil meine Frau nicht mehr Tennis spielen darf (50m vom Gegner entfernt einen Ball über ein Netz schlagen)?? In Deutschland versagt die aktionistische Politik total - es ist mehr als offensichtlich, dass es nur eine einzige Strategie gab und gibt (im Poker würde man das "All In" nennen), nämlich warten auf den Impfstoff und bis dahin mit allen, egal wie teuren und schlechten Mitteln versuchen, die Opferzahlen klein zu halten (was nicht gelingt). Und ausgerechnet das wird dann vollkommen versägt, weil beim EU Impfstoffeinkauf gezaudert und gezockt wurde.

Es fällt übrigens inzwischen auch anderen Medien auf, dass "Schweden-Bashing" keine Berechtigung mehr hat: https://www.t-online.de/nachrichten/panorama/id_89347210/so-drastisch-veraendert-sich-die-corona-lage-in-schweden.html

Also ganz so fehlerhaft ist der Artikel hier bei Telepolis ganz sicher nicht und unsere Politiker sind definitiv in Erklärungsnot, wieso wir trotz Lockdown nicht um Lichtjahre besser dastehen als Schweden, deren "Sonderweg" ja so lange belächelt wurde. Aber wie heißt es auch da so treffend: "Die Toten zählt man am Ende der Schlacht". Wenn es so weitergeht, werden wir am Ende des Tunnels nicht besser dastehen als Schweden - aber mit einer schrecklich zerstörten Gesellschaft, in der ganze Branchen quasi ausgerottet wurden (neben den ganzen schrecklichen sozialen Folgen für viele Kinder und deren Familien) - und das alles für nichts.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten