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Avatar von crefeld

446 Beiträge seit 27.03.2000

Re: Was der Artikel zu den Todeszahlen in Schweden übersieht

Stadtplaner schrieb am 14.01.2021 00:57:

Damals hat er sich im Artikel massiv geirrt, weil Schweden nicht das Meldedatum verwendet wie es Deutschland es macht, sondern das Sterbedatum. Und je stärker die Ämter überlastet sind, umso mehr verzögern sich die Meldungen, so dass die Zahlen immer wieder korrigiert werden müssen.

Wie es sich für einen guten Deutschen gehört, hängen Sie sich an Zahlen auf. An Werten, die wie Sie selbst indirekt zugeben, hochdynamisch sind, ergo morgen schon wieder Makulatur sind. Das Epidemiegeschehen ist schon innerhalb Deutschlands nicht vergleichbar, international ist es das erst recht nicht. Tagesaktuelle Werte sind statistisch nicht belastbar.

Mit den inzwischen korrigierten Zahlen wird daraus: Die damalige Corona-Sterblichkeit pro eine Millionen Einwohner war in Schweden 1,4 mal so hoch wie in Deutschland.

Was Sie bei dem Mortalitätsvergleich vergessen, ist der Umstand, dass in Schweden aufgrund der hohen Anzahl an Neuinfektionen der Bevölkerungsanteil der Immunisierten Stand heute viel höher ist als in Deutschland. Deutschland liegt also aufgrund seiner Politik der "Stotterbremse" noch bei weitem nicht so weit in der epidemischen Entwicklung als Schweden. Ansatzweise sieht man das bereits heute, wenn die Letalität in Deutschland immer weiter zunimmt und in Schweden trotz Winter, also traditionelle Hochsaison für Tröpfcheninfektionen, die Letalität bei weiterhin hoher Rate an Neuinfektionen stagniert, wenn nicht sogar langsam abnimmt.

Anders gesagt: Wenn nicht ein Wunder geschieht und binnen 6 Monaten 80% der Deutschen wirksam (!) geimpft sind, wird die Mortalität von Covid-19 in Deutschland bis Ende April und dann wieder ab Oktober weiter zunehmen (Erfahrungswerte aus 2020 in der BRD). Wenn die frei erfundene, deutsche Marke der 7-Tages-Inzidenz von 50 weiterhin als Maßstab gilt und Lockdown und Maskenpflicht weiterhin zu den deutschen Glaubensgrundsätzen gehören, wird auch der Winter 2021/22 davon geprägt sein.

In Schweden wird man dann bereits auf einem guten Weg zur Herdenimmunität sein und selbst Spreader-Events gelassen begegnen können.

Geflissentlich ignorieren Sie die Aussagen von Prof. Kreiss zum Thema Kollateralschäden in Deutschland.

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