Ansicht umschalten
Avatar von keus
  • keus

843 Beiträge seit 13.04.2020

Re: Da wäre zu differenzieren - und anschließend zu integrieren ;)

MichaelDi schrieb am 15.01.2021 09:15:

Wobei allerdings die Frage zu stellen wäre, ob es der Lockdown in seiner ganzen Breite ist, der eindämmt, oder einzelne Aspekte. Die Idee, die gesamte Gesellschaft solle stillstehen und zu Hause bleiben, ist mehr als zweifelhaft. Der Grenznutzen der letzten Verschärfungen ist nicht überzeugend.

Ausgangssperren im Winter? Völliger Quatsch aus meiner Sicht. Mehr sammelt sich im Winter schon gerne im Freien und bleibt da länger nah beieinander stehen? Ansteckungen im Freien sind unter ferner liefen.

Man erlässt exzessive Verbote, die nicht überprüft werden können (Kontakte im privaten Heim) und vergisst, wie wichtig es ist, die Menschen zu überzeugen. Dazu gehören auch demütige Auftritte und Bitten im Fernsehen! Ich meine, da ist zu viel Fokus auf Verbote und zu wenig Fokus auf Appelle zum Abstandhalten, Händewaschen und Rücksichtnehmen.

FFP2-Masken? Quatsch, wenn 90+% der Bevölkerung nicht weiss bzw. praktiziert, wie sie anzuwenden sind, um die Gefahr der eigenen Ansteckung tatsächlich zu reduzieren.

15km-Regel trotz im Vorneherein vorhandenem Virus und mit jeder Menge Ausnahmen? Wenig überzeugend!

Der Verweis auf fremde Länder mit anderen, viel kollektiver gesonnenen Kulturen und extremem Konformismus ist wenig nützlich. So sind wir nicht, so wollen wir nicht leben.

Viele Kontakt-Orte waren offen und sind immer noch mehr oder weniger offen. Ob nun gezwungenermaßen (z.B Arbeit, Altersheim, ÖPNV) oder freiwillig (Treffen im privaten Raum). Und dann kann aus einem Infektiösen auf einen Schlag eine Gruppe Infektiöser werden, und anschließend noch eine Gruppe infizierter Haushalte und Familien.

Warum die Pandemie in DE trotz strengerer Maßnahmen nicht stärker zurück geht,
Erklärungsversuch (dass es nicht halb-halb sein muss, ist wohl klar):
https://www.heise.de/forum/Specials/Wissenschaft/Merkwuerdiger-Stillstand-bei-CoViD-19-Pandemie/thread-6583462/#posting_38177270

In der Schweiz sind die Skigebiete offen, Hotels und Restaurants zu. Tagestouristen, die mal zusammen auf engerem Raum was essen und trinken wird es wohl trotzdem geben. Und Rettungskräfte und Ambulanzen werden das auch nicht so toll finden.

Ausgangssperren sind wohl weniger zur Vermeidung von Ansteckungen im Freien gedacht, als wegen dem drum herum und dem davor und danach. Die 15km-Regel sehe ich ähnlich. Schlecht ist eben ein Kontakt mit einer fremden, entfernt wohnenden Person. Die Alternative einzelne Regionen zu zumachen, wäre wohl effektiver aber im Einzelfall auch nicht so einfach.

Einfache Regeln haben schon einen Vorteil, die versteht jeder und lassen sich einfach kontrollieren. Alternativ wären Empfehlungen, Hinweise auf was zu achten ist und eine verständige und einsichtige Bevölkerung. Dann könnte man sich viele 'unsinnige' Regeln sparen und hätte am Ende einen größeren Effekt.

Ob die fremden Länder kollektiver sind, weiß ich nicht. Teilweise haben sie wohl mehr Erfahrungen mit ähnlichen Epidemien in der Vergangenheit, in der Regierung und in der Bevölkerung.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten