wrmulf schrieb am 13.01.2021 12:42:
In seiner Quelle ([6]) ist von einer "durchschnittlichen Lebenslänge" die Rede. Dieser Begriff ist etwas unwissenschaftlich, ich würde es eher "durchschnittliches Sterbealter" nennen und das ist wieder etwas anderes als die durchschnittliche Lebenserwartung.
Seine "Quelle" ist ein Artikel auf www.achgut.com, und dieser enthält
beinahe wortwörtlich genau denselben Fehler. Diesesmal
halt von einem Chemiker geschrieben.
Zitat:
"Das Durchschnittsalter der Coronatoten liegt hier bei 84 bis 86 Jahren (je nach Quelle). Die durchschnittliche Lebenslänge für Männer ist 81 fuer Frauen 85 Jahre (SCB). "
Die Querdenker schreiben einfach voneinander ab. Belegt wird
damit garnichts.
Insofern magst du mit deiner Korrektur formal richtig liegen, aber mir geht es um die Tendenz. Wenn der Autor die (auf heute bezogene) falsche Lebenserwartung gewählt hat, dann wird aus zwei Fehlern zwar keine richtige Aussage, aber die Schlussfolgerung würde noch mehr zu seinen Gunsten ausfallen. Menschen, die heute mit 80+ sterben, wurden in einer Zeit geboren, in der die Lebenserwartung < 65 war.
Man muss Lebenserwartung wie gesagt immer mit einer
Altersangabe verbinden.
Ich habe nun schon zweimal den Link auf die Tabelle gepostet,
in der man die restliche Lebenserwartung für Menschen im Alter 80+
nachschlagen kann.
Diese gilt.
Und nicht der Vergleich mit der Lebenserwartung für den gesamten
Geburtsjahrgang, denn diese enthält ja z.B. auch die Kindersterblichkeit.
Und diese Zahlen werden ziemlich genau ermittelt, denn dafür
interessieren sich die Rentenkassen, Lebensversicherungen,
Krankenversicherungen.