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  • Johannes Hartmann

40 Beiträge seit 04.05.2008

Schwedens Corona - Politik ist mehr Schein als Sein

"Aktuelle Covid-Sterblichkeit in Deutschland höher als in dem skandinavischen Staat mit seinem liberalen Ansatz in der Pandemiebekämpfung"

Na da wäre ich mir mal nicht so sicher:

Immerhin steht Schweden vor der Weltöffentlichkeit unter hohem Druck, seinen Sonderweg in Sachen Corona zu rechtfertigen.
In der Tat gibt es durchaus glaubwürdige Berichte, die an dem offiziell verbreiteten schönen Schein ernsthafte Zweifel aufkommen lassen, wie z.B.:

https://www.augsburger-allgemeine.de/panorama/Intensivstationen-sind-ausgelastet-Stockholm-ruft-um-Hilfe-id58730406.html

https://www.swp.de/panorama/corona-schweden-aktuelle-zahlen-tote-aktuell-2020-stockholm-impfstoff-tegnell-45079758.html

https://www.dn.se/sthlm/99-procent-av-iva-platserna-i-stockholms-lan-fyllda-laget-ar-mycket-allvarligt/?fbclid=IwAR2fX3uixjBWXzIjNFiugNGe2Jqk7SXRFvWOj4Jw3ARcJw_pX3ikWN8R-pM

https://www.expressen.se/nyheter/forsta-gangen-iva-platserna-fulla-till-99-procent/?fbclid=IwAR3IT_zXR7SDoFJ1Wp6vxTFQvioKxfVuCtw5MFMWay530T8pO_UsqH8Io_8

Und außerdem gibt es in Schweden einige unter epidemiologischen Gesichtspunkten günstige Randbedingungen:

1. Die Bevölkerungsdichte in Schweden beträgt gerade mal 40% der von Mecklenburg-Vorpommern.
2. Schweden hat keine einzige richtige Millionenstadt. Selbst die Hauptstadt Stockholm kratzt nur knapp an dieser Grenze.
3. Die Corona - Hotspots liegen in Schweden nach wie vor im Bereich der Industriezentren des Südens. Die übrigen Landesteile sind vergleichsweise wenig betroffen.
4. Aus 3. folgt unmittelbar, dass in Schweden der personelle Austausch der wenig betroffenen Gebiete mit den Hotspots im In- und Ausland gering ist.
5. In Schweden ist sind 52% aller Haushalte Singlehaushalte:
https://www.iwd.de/artikel/alleine-leben-ist-standard-355829/#:~:text=In%20Europa%20liegt%20die%20Quote,2016%20rund%2041%20Prozent%20Singlehaushalte.
... in Deutschland hingegen nur 42%:
https://www.tagesschau.de/inland/single-statistik-101.html#:~:text=2018%20waren%20es%2017%2C3,34%20Prozent%20auf%2042%20Prozent.

... und in manchen südeuropäischen Ländern sind sogar Drei - Generationen - Haushalte weit verbreitet. Dieser Umstand hat dort auch wesentlich zu den besonders hohen Corona – Todesraten beigetragen!

Eine tiefer gehende Analyse würde mit Sicherheit noch weitere Dinge zutage fördern, die die "epidemiologische Sonderstellung" Schwedens unterstreichen.

Und dass Schweden wirtschaftlich am Ende wirklich von seiner liberalen Wirtschaftspolitik profitiert, ist lägst noch nicht ausgemacht. So heißt es z.B. bei folgender Quelle zur Situation der schwedischen Wirtschaft:
https://www.svensktnaringsliv.se/fraga/Konjunktur_-_Sveriges_ekonomiska_l%C3%A4ge

"Die Arbeitslosigkeit steigt und wird im nächsten Jahr 9,5 Prozent erreichen. Der Industrie geht es einigermaßen gut, während die Lage für Handel, Dienstleistung und Gastgewerbe pechschwarz ist. Das BIP wird in diesem Jahr um 3,1 Prozent sinken, im nächsten Jahr um den gleichen Betrag steigen und 2022 bei 4,5 Prozent landen."

Zum Vergleich: 9,5% Arbeitslose wären in Deutschland deutlich über vier Millionen. Und für diesen "Erfolg" nimmt man in Schweden eine dreimal so hohe Corona - Letalität wie in Deutschland in Kauf!!!

Tatsächlich lag die Arbeitslosigkeit in Schweden aber bereits im Oktober 2020 bereits bei 8,6%!
https://www.destatis.de/DE/Themen/Querschnitt/Corona/Downloads/dossier-covid-19.pdf?__blob=publicationFile

Die Prognose von 9,5% für 2021 dürfte mit Sicherheit nicht zu halten sein!

Bleibt also festzuhalten: Schweden profitiert bezüglich des Erhalts von Arbeitsplätzen in keiner Weise von seiner liberalen Corona - Politik!
Und was hat diese Politik den Schweden eigentlich sonst gebracht - außer den ökonomisch völlig nutzlosen "Freiheitsrechten"?

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