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  • Charcharoth

797 Beiträge seit 10.12.2008

Re: wie gut es der DDR finanziell ging, konnte man nach der Wende sehen

bickerdyke schrieb am 22.10.2024 10:35:

grftjx schrieb am 22.10.2024 09:21:

Was man nach der Wende sehen konnte, war die rasche Erfindung einer Propagandaerzählung, um genügend Druck für die geplante Übernahme aufzubauen und den ungewaschenen Bürgerechtlern den Zahn zu ziehen, eine Annäherung der beiden deutschen Staaten auf Augenhöhe sei denkbar.

Wie du demonstrierst, war diese Aktion sehr erfolgreich, denn obwohl man längst wissen könnte, wie es um die Staatsfinanzen der späten DDR bestellt war, ist "die waren Tage vor der Zahlungsunfähigkeit" als falsches Wissen fest in den meisten Köpfen installiert.

Also ich gebe dir recht dass nach der Wende alles mögliche erzählt wurde um Augenhöhe zu verhindern, aber die DDR hatte vor der Wende JAHRE vor der Zahlungsunfähigkeit... Sie wäre seit 83 ohne Kredite aus der BRD schon pleite gewesen.

Ist das so? 1990 hatte die DDR insgesamt 86, 3 Mrd DM Schulden (der größte Teil im Inland), das entsprach einer Verschuldungsquote von 27,6%, zum Vergleich, die BRD hatte zum selben Zeitpunkt eine Verschuldungsquote von 41,8 %. Heute Traumwerte ;-).

Die Auslandsschulden werden ja oft als das Problem dargestellt. Hintergrund ist das "Schürer-Papier" [1]. Darin ist aber der Schuldenstand doppelt so hoch dargestellt wie er tatsächlich war (20 Mrd DM) -- mit dem Ziel, Druck auf Egon Krenz auszuüben. Das hat sich bis heute in den Köpfen gehalten, wurde aber auch nie offensiv geradegerückt...

Sonnige Grüße
Charcharoth

[1] https://www.mdr.de/geschichte/ddr/wirtschaft/pleite-gerhard-schuerer-staatliche-plankomission-100.html

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