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  • Mathematiker

mehr als 1000 Beiträge seit 22.02.2014

Die nächsten Generation..

Interviews mit führenden Batterieforschern deuten für die nächste Generation von Batterien übrigens auf Reichweiten von deutlich über einer Million Kilometer hin.

Von führenden Batterieforschern empfohlen...

Da mußte ich doch herzlich lachen. Die jüngere Technikgeschichte ist voll von solchen Flausen. Die nächste Generation von AKW sollte das Problem mit dem Atommüll lösen.
Und die nächste Generation von Werkstoffen wäre sicherlich in der Lage, die extremen Einsatzbedingungen in schnellen Brütern oder Fusionsreaktoren auszuhalten, so dass eine verschleißarme, dauerhafte Nutzung möglich wäre.
Da wartet man bis heute drauf.

Aber einmal zurück zu Artikel:
Nein, die Temperaturunterschiede zwischen dem Optimum und unseren Extrema bewirken erheblich geringere Leistungen. Das jemand im sonnigen Kalifornien wunderbar mit einem E-Auto Kilometer spult, steht nicht im Widerspruch dazu, dass sich bei uns, bei Kälte die Reichweite immer noch stark verkürzt. Wo der Verbrenner für mollige Temperaturen sorgt, macht sich der Strom-Fahrer gedanken, ob es eine schlaue Idee ist, jetzt die Heizung anzumachen.

Aber das eigentliche Problem unserer Elektromobilität liegt ganz woanders.
Wer ein E-Auto mit einem Verbrauch 25 kWh je eine halbe Stunde zur Arbeit und zurück fährt, der verbraucht an 210 Tagen, also rechnerisch die Arbeitstage eines Jahres + ein kleiner Anteil von Privatfahrten, genauso viel Energie, wie die die Jahresheizleistung für eine 70 qm-Wohnung. Da auch für diese Art von PKW die Thermodynamik gilt, heizt man kräftig die Umwelt.

Tja, auch bei der Elektromobilität träumt man noch den 50´er-Jahre Traum der unbegrenzten Energie. Nur statt dem AKW sollen dies jetzt Solarkollektoren und der Wind richten. Wenn die gute Fee über Nacht vorbeikommen würde und mit einem Zauberspruch alle PKW in E-Autos verwandeln würde, reicht der aktuell erzeugte Öko-Strom nicht für den Betrieb dieser Flotte aus.

Was wirklich fehlt, ist ein echter Paradigmenwechsel.
Die Automobilindustrie hat das Auto zu einem rollenden Wohnzimmer gemacht, dass in der Regel sogar wesentlich hochwertiger ausgestattet ist, als das echte Wohnzimmer der Fahrer. Zum guten Ton gehört es auch, dass die Möhre über 200 km/h laufen kann und eine beliebige Reichweite (nur durch kurze Tankstopps unterbrochen) hat.
Die im Moment so hippen Großstadtpanzer erfreuen sogar mit einer Pseudogeländetauglichkeit. "Keine Kompromisse"
Das Auto als große Freiheit, die nichts mit der Realität zu tun hat.
Die Parallelen zur Zigaretten-Industrie sind frappierend.

Wer das Thema Umweltschutz wirklich ernst nehmen würde, der würde auch die Höchstgeschwindigkeit auf 90 km/h beschränken und auch dafür sorgen, dass die ganzen schweren Panzer von Straßenbild verschwinden.
Ein PKW der vielleicht nur 500-750kg wiegt und dafür auch nur 1/4 des Stromverbrauchs der aktuellen 2t Panzer hat.

Noch einfacher wäre es, einmal die blöden Führerschein und Zulassungsregelungen in Deutschland zu entrümpeln. Statt aus den kleinen Rollern und Leichtkraftfahrzeugen kleine "Verkehrshindernisse" zu machen, könnte man deren zul. Höchstgeschwindigkeit auf 60 oder 80 km/h hoxhsetzen und diese damit zu einer echten Alternative machen.

Aber man läßt sich lieber in Geiselhaft der Automobilindustrie nehmen und diskutiert über grundsätzliches.

Kleinigkeit am Rande:
Bei den PKW ist der Verbrennungsmotor schon lange nicht mehr das Problem.
Der ist nur viel bequemer, als ein e-Motor. Bei der Elektromobilität kommt man schnell zu der Frage, ob das ganze Chichi zu Lasten der Reichweite wirklich sein muss.
Wobei sich die Verbrenner sehr gut skalieren lassen. Der fetten Sau macht man dann einfach mit einem dickeren Motor Beine. Dann funktionieren aus SUV als "Sportwagen". Jedenfalls solange es nur geradeaus geht.

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