Die Naturkatastrophen häufen und intensivieren sich, und klar ist auch, dass die Kurve der Erderwärmung aufgrund der CO2-Sättigung der Ozeane nun auch immer steiler ansteigen wird. Das sieht echt nicht gut aus.
OK, wir wollen an unserem Lifestyle festhalten. Die Idee: Weiter so wie vorher, nur eben CO2-neutral. Das E-Auto steht symbolisch dafür: Außer der Antriebstechnik ändert sich aus Sicht des Verkehrsteilnehmers nicht viel; idealerweise so gut wie nichts, weil die CO2-Bepreisung nicht nur uns das E-Auto schmackhaft macht, sondern ebenso den Unternehmen Investitionen in E-Auto-Technik und in die Bereitstellung von E-Auto-Infrastruktur. Die dafür erforderliche Öko-Energie kommt dann aus Solaranlagen und Windrädern, und damit auch das zuverlässig funktioniert, werden Speicherwerke errichtet - deren Bau sich ebenfalls für die Unternehmen lohnen, weil dank CO2-Preis die Nachfrage nach Öko-Energie steigt. Blühende Öko-Energie-Landschaften, dem Markt sei Dank. So die Idee.
Funktioniert aber offensichtlich nicht. Der Grund, aus meiner Sicht: Der CO2-Preis ist viel zu niedrig und lässt sich auch nicht drastisch erhöhen, weil dann die Wirtschaft zusammenbricht. Die Voraussetzung für eine smarte, marktgesteuerte Energiewende wäre ja, dass einsatzfähige Technologien vorhanden sind, die die fossile Energie bei vergleichbarer Wirtschaftlichkeit ersetzen können. Die sind aber nicht da und auch nicht in Sicht.
Es kann nicht mehr darum gehen, unsere Wirtschaftsleistung zu halten und sogar noch weiter zu wachsen. Sondern nur noch darum, wie wir ein CO2-neutrales und trotzdem gutes Leben für alle fair organisieren. Möglich ist das, nur wird das nicht mehr mit dem guten alten Kapitalismus gehen. Seine Zeit ist vorbei - so oder so. Mir wäre "so" (im Sinne von: die Kontrolle einigermaßen behalten) lieber. Das andere "so" hieße: Abwarten, bis die Klimakrise keine Wahl mehr lässt. Dann wird's erheblich schlimmer.