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  • Emrymer

mehr als 1000 Beiträge seit 28.08.2020

Aber auch nicht "kapitalistisch", sondern plündernd

Im Grunde sind Clans kein schlechtes Beispiel - gerade wenn es um das "nach innen" geht.
Da wird kein "Tauschhandel" betrieben, sondern in einer Mischung aus Autokratie und Basisdemokratie festgelegt, wer was bekommt. Es bekommen nicht alle dasselbe, sondern jeder individuell. In einem "perfekten, nicht verbrecherischen" Clan würde sich das, was jeder bekommt, einerseits nach dem richten, was er jeweils benötigt, und andererseits nach dem, was der Clan ihm für seine Rolle innerhalb geben möchte.

Das schließt einen gelegentlichen "Kuhhandel" nicht aus. Aber er ist nur ein Einsprengsel, nicht das bestimmende Konzept. Das Konzept ist eher: brauchst du zwei starke Hände, gibt das Muskelpaket sie dir. Braucht du zwei geschickte Hände, ist das flinke Hänflein zur Stelle. Und wenn wir brauchen, was du gut kannst - komm und hilf. Oma und Opa halten die Enkel im Blick, die ihnen ab dem entsprechenden Geschick dafür einen Tee bringen und die Socken anziehen helfen.

Es gibt keine "Abrechnung", auch keine "Abrechnung" im Sinne von: ich gebe dem Clan X und bekomme Y. Sondern: ich bin für den Clan da, mal so und mal so, und der Clan steht mir zur Seite und für mich ein, mal so und mal so.
Auf die Weise wurden im antiken Rom selbst Großgrundbetriebe verwaltet. Der "pater familias" = Clanchef war der einzige, der nach außen vollumfänglich "geschäfts- und rechenschaftsfähig" war. Alle anderen waren von ihm abhängig, und nach innen gab es keine "Marktwirtschaft" zwischen den Haushaltsangehörigen.

Nach außen war der "pater familias" in wirtschaftliche und soziale Strukturen eingebunden, die teils mehr und teils weniger raubtierkapitalistisch sein konnten, aber nicht sein mußten. Kooperation zum gegenseitigen Vorteil war auch damals schon ein probates Mittel, um seine Ziele zu erreichen.

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