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  • Klaus N

mehr als 1000 Beiträge seit 28.09.2004

Re: Aber auch nicht "kapitalistisch", sondern plündernd

Emrymer schrieb am 19.12.2022 12:01:

Im Grunde sind Clans kein schlechtes Beispiel - gerade wenn es um das "nach innen" geht.
Da wird kein "Tauschhandel" betrieben, sondern in einer Mischung aus Autokratie und Basisdemokratie festgelegt, wer was bekommt. Es bekommen nicht alle dasselbe, sondern jeder individuell. In einem "perfekten, nicht verbrecherischen" Clan würde sich das, was jeder bekommt, einerseits nach dem richten, was er jeweils benötigt, und andererseits nach dem, was der Clan ihm für seine Rolle innerhalb geben möchte.

Problem bei der Geschichte: Clans funktionieren wegen der Verwandtschaftsbeziehungen. Evolutionsbiologisch funktioniert Altruismus weil Du 50% Deiner Gene mit Deinem Bruder teilst (und 25% mit Deiner Kusine).

Das bedeutet aber auch: das Modell ist nicht skalierbar. Oder andersherum: Solidarität funktioniert in der Familie, in grösseren Gruppen nicht mehr.

Gut konzeptionalisiert wird das Dilemma durch Alan Fiske, siehe hier:
https://en.wikipedia.org/wiki/Relational_models_theory

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