Peter schrieb am 10.07.2017 18:36:
leonhardlichst schrieb am 10.07.2017 13:27:
Ja, auch hier hast Du sicher recht. Als Motiv für das Fehlen einer klaren Abgrenzung von linker Seite sehe ich womöglich die Sorge der weiteren Zersplitterung des linken Spektrums.
Abgrenzung von Kriminellen und Terroristen = "Zersplitterung" des linken Spektrums?
Das ist doch gerade die Crux! Dass diese überhaupt das Etikett "Links" beanspruchen könen bzw. zugewiesen bekommen. Das ist eben NICHT Teil des linken Spektrums, wer so argumentiert und denkt rechtfertigt jede Art von politisch oder religiös getünchten Terrorismus.
Ich hatte Dir ja recht gegeben - deswegen kann man trotzdem darüber Nachdenken weshalb die Abgrenzung nur zögerlich von Statten geht. Jetzt zumindest hat wohl auch der Anwalt der roten Flora zurück gerudert. Wenn seine Parteiname für die Randalierer überhaupt echt war, kann ich jetzt nicht sagen weil ich es nicht mitbekommen habe.
Das diese MOB zum Teil von sich behaupten, das sie links des Mainstreams stehen ist ja vermutlich nur eine Schutzbehauptung damit aus dem "Radikalinski" ein "Revolutionär" wird. Das kommt halt im Selbstbild besser. Ansonsten wird ihnen natürlich von rechts und rechts-aussen dieses Etikett verpasst um damit alle linken Ideen generell zu diskreditieren und den Eindruck zu erwecken als hätten die Ausschreitungen etwas mit linker Ideologie zu tun. Die Mehrheit der Menschen die sich als links der Mitte ansehen, ist eher frustriert darüber und fragen sich wer da eigentlich wirklich unter der schwarzen Vermummung steckt. Mir kann keiner erzählen das es linke Zeitgenossen gibt, die nicht wissen, dass ein derartiges Auftreten ausschliesslich dem rechten Rand und deren Trittbrettfahrer nutzt. Man kann natürlich jetzt spekulieren, dass die Absicht dahinter steckt den Staat zu immer weiteren Repressionen zu veranlassen, bis sich wirklich ein revolutionäres Potential bildet aber das ist denke ich zu weit gegriffen. Es sind ganz einfach asoziale Hooligans die trotz Vermummung auch mal ein paar Augenblicke im Rampenlicht stehen wollen und damit ganz gewiss nicht links.
Man sollte übrigens auch bei berechtigtem Zorn auf seine Wortwahl achten. Sachbeschädigung und Brandstiftung ist ME noch nicht gleich Terror, asoziales Verhalten ja, auch kriminell aber nicht Terror. Andernfalls relativiert man die Opfer von wirklichem Terror. Me macht es schon einen Unterschied ob bei einem Konzert oder ähnlichem so viele Menschen wie möglich getötet werden, oder ob Autos in Brand gesetzt werden in denen niemand ist. Sogar dann wenn ein Ausbreiten der Feuer möglich ist.
Auch wenn man jede rechte Dumpfbacke gleich zu einem Nazi-Faschisten hoch stilisiert, relativiert das die Verbrechen der "geschichtlichen Nazis". Aber das nur am Rande.
Hardlichst Leon
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (11.07.2017 00:01).