Denken hilft wirklich schrieb am 26.09.2022 11:58:
Sie ist eine Folge der Unfähigkeit von PD und Mitte-Links, die Krise ernsthaft zur Kenntnis zu nehmen und darauf angemessen, nämlich per Umverteilungs- und Sozialpolitik, zu reagieren.
Azzara erinnert darin, das die wirtschaftsliberale Eigentümerideologie auch von großen Teilen der armen Bevölkerung verinnerlicht wurde
Heißt das nicht, dass auch "große Teile der armen Bevölkerung" die "Umverteilungs- und Sozialpolitik" ablehnt, die Azzara aber gleichzeitig für ebendiese "große Teile der armen Bevölkerung" fordert? Mir scheint, hier besteht noch etwas Nachdenkbedarf.
Wenn schon nicht aus dem Parlament, so dürfte einen Regierungsblock von Kapital und Reaktion vor allem von den in Italien starken Basisgewerkschaften Widerstand entgegenschlagen. So gibt es vor allem in der Logistikindustrie immer wieder Arbeitskämpfe, öfter wurden von Gewerkschaften auch Waffenlieferungen auch an die Ukraine durch Streiks zumindest behindert. Deshalb waren diese Gewerkschaften in den letzten Monaten verstärkter Repression ausgesetzt. Die dürfte sich durch die Rechtsregierung noch verschärfen.
Von einer Rechtsregierung, die mehr oder meistens weniger offen von Putin finanziert wird und daher wenig Gefallen an Waffenlieferungen in die UA finden dürfte? Da könnte man auch nochmals drüber nachdenken, finde ich.
Wie soll den Putin, dessen Land sich doch wirtschaftlich nach Aussage aus Ihrer Richtung auf dem Niveau von maximal Holland oder Italien selbst befindet es sich leisten können, "Rechte" Strömungen (zählt Polen auch dazu?) in aller Welt finanziell derart heftig zu unterstützen, dass sie grandiose Wahlsiege erringen?
Machen Sie es sich da bei der Beurteilung einer demokratischen Wahl (dessen Ergebnis Ihnen offenbar nicht passt) nicht zu einfach?