Diese Relogion wurde nicht geschaffen, um generell friedlich zu sein, ...

...das war eher beim Buddhismus der Fall, der ja von Buddha nicht als Religion, zu der er später wurde, gedacht war. Beim Christentum war es ähnlich, aber seine Quelle war ebenso altorientalisch wie beim Islam (abrahamitische Religionen), nur nicht alle altorientalischen (Beduinen-)Traditionen wurden übernommen, sonst hätte es in Europa kaum Anhänger gefunden. Und der Einfluss griechischer Philosophie hat letztlich zu einem Konstrukt geführt, dass hinduistisch-buddhistischen Vorstellungen, die in vorarische Kulturen zurückreichen, in Manchem ähnelt.
Der Islam wurde als einigendes Band für alle Araber (wüstennomadische Beduinenstämme und ihre städtischen Ableger) geschaffen, um die Stammeskriege und Clanfehden zu beenden, deren Ursache Mohammed in der Verehrung unterschiedlicher Götter und uneinheitlichen Moralkodizes und Traditionen sah. Das ist ihm schließlich gelungen, wenn auch nicht dauerhaft. Die Spaltung kam gleich nach seinem Tod, aber trotzdem konnten mit diesem neuen Einheits- und Sendungsbewusstsein noch große Gebiete erobert werden und den Bewohnern die neue, künstliche Religion samt älterer Traditionen aufgezwungen werden, die dann sogar (in ihren Spielarten) auch von etlichen späteren Eroberern übernommen wurde.
Ein Treppenwitz der Geschichte ist es allerdings, dass das künstliche, quasi eklektizistisch von anderen übernommene Symbol der neuen Religion, der einzige Gott (der den Kriegern vorangetragene "Kopf auf der Stange"), sich im Laufe der Jhdte verselbständigte und sogar wichtiger wurde als das Wort seines Installateurs und Propheten. Da eine ultimative Autorität fehlt, konnten sich leichter als im Christentum diverse Auslegungsrichtungen durchsetzen, die zT einander spinnefeind sind und mitunter wechselseitig auch nicht als rechtgläubig anerkannt werden. Das sind eher spätantike bzw frühmittelalterliche Religionszustände (wie im Christentum vor dem Konzil von Nikaia und in manchen Ländern heute wieder - u.a. evangelikale Sekten und pseudoreligiöse Gemeinschaften). Letztlich geht's dabei bestimmten Clicquen immer um Deutungshoheit, Einfluss, Macht, Profit. Und die fanatisierbaren Teile der Bevölkerung helfen noch dabei, obwohl die Masse idR wenig davon hat.