Karl Scher schrieb am 07.09.2021 16:28:
Und ich habe Dir erklärt, dass emotionsbesoffenes, postmodern verdummtes Identitätsgekrähe einen dazu bringen kann, den Steinzeitislamismus abzufeiern.
Na komm, etwas Fassung bitte. Ich habe tatsächlich schon mal etwas provokant geäußert, dass die Taliban vielleicht die Leute sind, die den afghanischen Traditionalismus mit ihrer rigorosen aber wenig fantasiereichen Islamauslegung brechen.
Das aber nur, weil ich finde, dass die Afghanen Ende der 70er von den Amerikanern ihren Forstchritt verbaut bekamen, indem die CIA die antikommunistischen (religiösen) Traditionalisten bis über die Hutkrempe mit Geld und Waffen zuschissen.
Die Taliban der 90er hielten das Land im Mittelalter. Durch den 20 jährigen Krieg der USA ist auch die Moderne ins Land gekommen. Die Drohnentötungen, die über Handy-Logins gesteuert werden, sind legendär. Die Taliban werden es kaum schaffen, die Menschen wieder ins Mittelalter zu führen. Das hoffe ich. Nun haben die Menschen aber mit ihren Handies ein Fenster in die bunte udn unendlich vielfältige Welt.
Die USA können es aber wieder verkacken, wenn sie wie in Nordkorea oder Iran auf Erzfeindschaft setzten und so der Regierung das alles schlagende Dauerargument liefern, dass sie (zusammen mit dem Volk) im ewigen Kampf gegen das aggressive Imperium verhaftet sind.
An Fakten wie den Taliban kommt man eben nicht vorbei. Dass die USA und auch Deutschland mit Islamisten ganz gut können, wenn sie wollen, zeigen sie bei anderen wie Saudi Arabien.
Unsere Hauptmedien setzten seit der Übernahme Kabuls auf umfassende Feindschaft. Täglich bekommen wir Interviews von Frauen und Töchtern jener afghanischen Familien präsentiert, die von der 20 Jahre andauernden Korruption der Besatzer direkt profitierten. Tatsächlich setzte ich die größten Hoffnungen wie auch schon in Afrika auf China.