Aber einige Punkte sind doch interessant:
1) Die sog. "Anti Establishment" Bewegung nimmt weiter an Bedeutung zu, was bedeutet, dass zusehends mehr Menschen es leid sind mit dem "weiter so". Es geht dabei aber offenbar nicht nur um politisch-wirtschaftliche Veränderungswünsche, sondern um eine Änderung des Systems selbst. Wobei das klassische Links-Rechts Denken wohl überkommen ist.
2) Niedergang der Sozialdemokratie, trotz eines eher sympathischen und rhetorisch Fähigen Mannes wie Renzi, von dessen Qualitäten die Sozialdemokraten hierzulande weit entfernt sind.
3) Ein allgemeiner Rechtsruck, vor allem wegen der Flüchtlingsproblematik, allerdings weit entfernt von einem breiten Rechtsextremismus, Faschismus oder gar Nazismus, wie es die sog."Antifa" gerne als Schreckgespenst an die Wand malt.
Insgesamt keine sehr große Überraschung in Italien. Für uns hier wären solche Verhältnisse eine Jahrhundertkatastrophe, für die Instabilitätserfahrenen Italiener eher Normalität, mit der man fertig werden kann. Schließlich hatten die in 70 Jahren ca. 70 Regierungen, eine mehr oder weniger, na und?
Geschäftsführend wird also die derzeitige Regierung weitermachen. Draghi kümmert sich als die graue Eminenz im Hintergrund und der Versorger der "Familia" um die Finanzen und die Millionärssöhne und Töchter dürfen sich im politischen Plantschbecken mit Schlamm bewerfen bis sie irgendwas ausgeknobelt haben oder es zur Neuwahl kommt und so weiter ...
Nicht wirklich gefährlich, eher lustig die kleinen Italiener, aber für die ernsthafte Deutsche Mutti keine große Unterstützung.