Ich halte die Fragen der Kosten für nicht so relevant, wie etwa im Vergleich zu der menschlichen Tragödie, die sich gerade in der Ukraine abspielt.
Kriege, so schrecklich sie auch immer sind, haben auch immer Chancen danach eröffnet.
Deutschland war nach dem WK2 nun wirklich zerstört, hat sich aber zu einer der stärksten und wohlhabendsten Volkswirtschaften der Welt entwickelt.
Japan ebenso.
Beeindruckender ist vielleich noch der Blick auf Korea, das sich mit exakt derselben Ausgangsbedingung in zwei vollkommen verschiedene Richtungen entwickelt hat.
Das ist kein Automatismus und es gibt keine Garantie, dass die Ukraine nicht eine ähnliche Erfolgsgeschichte werden kann.
Die gegenwärtigen Schwierigkeiten sind enorm.
- Die Bevölkerungsentwicklung ist desaströs. Migation und Kriegsverluste lassen die Bevölkerung altern
- Es grassiert die schon vor dem Krieg reichlich vorhandene Armut
- Die sowjetische und vor allem postsowjetische Zeit hat Korruption im Alltag fest verankert
- Eine ukrainische Staatsidee als Multi-Völkerstaat ist nie so recht propagiert und gelebt worden, stattdessen Nationalismus, wohin man auch schaut
Alles das ist eine wahnsinnige Herausforderung.
Aber es ist auch eine Chance.
- Städte lassen sich wieder aufbauen
- Mit schlechten Traditionen lässt sich brechen
- Zerstörte, ohnehin veraltete Infrastrukturen lassen sich sogar einfacher durch moderne ersetzen
- Neuer Lebensmut entspringt manchmal gerade erst aus der überstandenen Katastrophe
Nur wird das alles nichts, wenn der Krieg noch endlos weitergeführt wird.
Es wäre m.M. nicht nur im Interesse der Menschen zu überleben, sondern auch einen Tag 1 eines Neubeginns zu haben.
Es liegt nicht an mir, zu entscheiden, wie die Ukraine sich zu verhalten hat.
Aber ich selbst würde Russland sagen: Wir schenken Euch die besetzten Gebiete nicht, aber es macht auch keinen weiteren Sinn dafür zu kämpfen.
Wir lieben die Menschen mehr als ein Stück Land.
Waffenstillstand sofort.
Dann müssen keine Raketen finanziert werden, sondern ukrainische Startups.