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  • lwdragon

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Re: Für Querleser: Was ist denn nun die wahrscheinlichste alternative Theorie?

Moklitz schrieb am 21.11.2023 14:33:

JFK hatte vielleicht dann doch zu viel auf dem Kerbholz und er hätte wiedergewählt werden können.
Also, er wollte die CIA auflösen, das mag als alleiniger Grund für einen Mordanschlag nicht plausibel erscheinen, aber was wäre gewesen, wenn Kennedy den Vietnamkrieg nicht weiter hätte eskalieren lassen wollen? Ich weiß, dass die Haltung Kennedys in dieser Sache umstritten ist, ich denke aber, dieses Beispiel macht deutlich, dass es sehr wohl Größenordnungen gibt, bei denen dann eben nicht nur die CIA, sondern auch noch viel mächtigere Interessen ein sofortiges Ende dieser Präsidentschaft gefordert hätten.

Dafür einen Mord riskieren? Wozu? Das hätte man auch ohne Mordanschlag irgendwie hinbekommen. Und nochmal, wo gab es jemals in der Geschichte einen solchen vergleichbaren Vorfall, daß jemand ein westliches demokratisches Staatsoberhaupt wegen einem Krieg tötet?

Ein Punkt, den ich bei der Mafia-Hypothese gar nicht überzeugend finde: Wenn die Mafia eine maßgebliche Rolle gespielt hätte, und zwar aus eigenem Antrieb, warum wurde das dann unter der Decke gehalten. Wäre das nicht ein hervorragender Anlass gewesen, die Mafia kaltzustellen bzw. zurechtzustutzen.

1. Die Korruption in der Politik durch die Mafia war in den 50-60 erheblich, weshalb man ja die Mafia ab den 70er endlich massiv bekämpfte. Das hätte man hier zugeben müssen, ebenso die ganzen Verbindungen von JFK und Co. zur Mafia.
2. Ein Versagen der staatlichen Institutionen gegen die Mafia wäre ein massiver Imagesschaden gewesen.
3. Es gab - wie so oft - nicht genügend Beweise gegen die Mafia, weil sie es gut unter sich und klein gehalten hatte, siehe auch die Artikel oben.
4. Der Mord an JFK ist in meinen Augen typischer Mafiahandschrift, das zeigen die Dokus über die Mafia sehr gut. Ebenso zeigen sie sehr gut, wie schnell und emotionsgeladen Mafiosis bei gekränktem Ego ohne Hemmschwelle bis zu Mord agieren. Gerade die Organisationsweise und Planung von Oswald spricht für die Mafia.
Ein Geheimdienst hätte eher eine Bombe oder andere geschickteren Dinge wie Gift etc. organisiert. Warum sollte der Mord so offensichtlich, so dramatisch und brutal mit einer Feuerwaffe in der Öffentlichkeit passieren? Geheimdienste wollen eher unentdeckt und unerkannt bleiben. Die Mafia dagegen wollte sehr wohl bewußt und öffentlich durch solche Art von Morden demonstrieren, über was für eine Macht sie verfügt, und um andere abzuschrecken.
Eine kriminelle Organisation ist prädestiniert für Planung und Morde in der Öffentlichkeit. Ein Geheimdienst denkt und lenkt ganz anders. Anders gefragt, gab es je in den USA ein Beispiel, wo sie inländisch, sprich in den USA, auf politischer Ebene mit Mord, Drohungen und Einschüchterungen agierte? Mir ist da so erst mal nichts bekannt.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (21.11.2023 15:32).

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