vierzig Räuber schrieb am 21.11.2023 12:03:
Ich finde Ihre Argumente überzeugend.
Ein Geheimdienst, der den eigenen Präsidenten ermordet, geht ein hohes Risiko ein.
Zudem darf man immer nicht vergessen, die CIA ist eine Behörde, und wer weiß, wie Behörden so arbeiten, da wäre Geheimhaltung wie Verschweigenheit bei so einem komplexen Unterfragen vergebene Liebesmüh. Zudem stellen sich Behörden ja immer gerne selbst ein Bein, was Regularien und Verwaltung angeht. ;)
Empfehlenswerte Doku dazu:
https://www.phoenix.de/sendungen/dokumentationen/die-cia-von-innen-13-a-92043.html
https://www.youtube.com/watch?v=1peuO7eBJnU
oder das Buch
https://www.amazon.de/CIA-ganze-Geschichte-Tim-Weiner/dp/3596178657
Der zweifache Pulitzer-Preisträger Tim Weiner zeigt beängstigend und zugleich erstaunlich unterhaltsam, mit welcher Inkompetenz und Naivität der mächtigste Geheimdienst der Welt operiert.
Fazit, CIA Mitarbeiter agieren wie Beamte, und es wird teilweise sehr inkompetent und engstirnig daran agiert.
Auch wenn JFK den Geheimdienst aufgelöst hätte. Die oberen Etagen dort hätten sicherlich noch eine weitere Verwendung gefunden. Glaube kaum, dass JKF den allen an die Pension wollte oder sie vor Gericht stellen wollte - wo sie hingehören.
Dass es mit einem hohen Einsatz verbunden war, heißt allerding nicht, dass es nicht gewesen sein kann. Bei jedem Putsch gehen die Putschisten ein sehr hohes Risiko ein. Hängt halt davon ab, wer letztlich am Drücker ist, ob sich der Einsatz auszahlt.
Wie gesagt, ich kann mich an keine Behörde erinnern, die dann versuchte, mit Mord und Attentaten da wieder rauszukommen. Selbst wenn, wenn man sich mal die Verurteilungen bei solchen Sachen so ansieht, die Leute sind alle durchweg schnell wieder draußen oder wurden begnadigt.
Man muss abwägen, was stand für die CIA als ausführendes Organ des MIK auf dem Spiel.
In meinen Augen nichts, was einen Mord an einen demokratisch gewählten Präsidenten rechtfertigte.
Aber was heißt eigentlich "die CIA" oder "die Mafia"? Ich stelle mir erstens vor, dass es Schnittmengen gibt. Zweitens handeln immer konkrete Personen, vielleicht auch ohne, dass die Gesamtorganisation davon wissen muss. Denke, sowohl bei Geheimdiensten als auch bei organisierter nichtstaatlicher Kriminalität haben auch alle innerhalb der "Familie" voreinander Geheimnisse, herrscht Konkurrenz um Geheimnisse etc.
Sind nur meine Gedanken, ohne mich gut mit dem Mord auszukennen.
Die CIA ist eine staatliche Behörde mit entsprechenden gesetzlichen Regeln. Die Mafia ist genau das Gegenteil, und sie arbeitet bewußt im Abseits von Gesetzen. Das es Schnittmengen zwischen Mafia und Geheimdiensten gab, ist hinlänglich bekannt, siehe
https://www.welt.de/geschichte/zweiter-weltkrieg/article240379289/Invasion-Siziliens-1943-Wie-US-Behoerden-und-Mafia-zusammenarbeiteten.html.
Der damals in Haft befindliche Lucky Luciano ist genau wegen dieser Zusammenarbeit auch wieder freigelassen worden, er mußte aber (als Amerikaner) nach Italien auswandern.
Das Schweinebuchtdesaster mit der Mafia und CIA organisiert ist ja auch bereits ausführlich erläutert worden und bekannt:
Es gab Verbindungen mit Sam Giancana und den Angriff auf Kuba, siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Mongoose .
Es gibt einfach zu viele Verbindungen JFK mit Mafia sowie Mafia und CIA.
Wie gesagt, ich würde nicht mal ausschließen, daß einzelne CIA-Mitarbeiter irgendwie der Mafia zusammenarbeiten oder Informationen austauschten, die auch das Attentat betrafen. Aber ich glaube nicht, daß irgend ein Beamter das absichtlich daran mitwirkte. Sowas untersagt doch schon eigentlich sein Staateid, den er hierfür ablegen muß. Und niemand will irgendwie hinterher als Landesverräter dastehen.
Es gibt bald einen Film dazu, siehe
https://www.filmstarts.de/nachrichten/1000024702.html
In „Assassination“ dreht sich alles um den Mord an John F. Kennedy. Erzählt wird dieser aus der Sicht der Mafia. Sam Giancana, der Mafiaboss von Chicago, soll hier den Mord an Kennendy als Racheaktion angeordnet haben, nachdem Kennedy versucht hat, die Mafia zu untergraben – obwohl diese ihm erst dazu verhelfen sollte, gewählt zu werden.
Note:
https://www.watson.ch/international/usa/138034696-der-kennedy-mord-wird-neu-verfilmt-die-besetzung-ist-hochkaraetig
Das «Assassination»-Skript verfasste er demnach zusammen mit Nicholas Celozzi, einem Grossneffen des berüchtigten Mafiabosses Sam Giancana (1908-1975). Der Film schaut auf mögliche Verwicklungen der Mafia.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (21.11.2023 13:43).