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  • Stoffelchen

mehr als 1000 Beiträge seit 18.12.2009

Re: Extrem gestiegene Wohnkosten -wo?

Beispiele aus unmittelbarer eigener Erfahrung: 40.000-Einwohner-Städtchen:
- ETW inennstadtnah, renoviert. Juli 2012: 59.000 €. Unmittelbar benachbarte Wohnung, gleiche Wohnfläche, gleicher Grundriss, vergleichbarer Ausstattungsstandard, März 2017: "nur" 132.900 €.
- Reihenhaus uninah, guter, gepflegter Zustand, Mitte der 90er durchrenoviert/-saniert, Mitte 2010: 80.000 €. Objekt in unmittelbarer Nachbarschaft, deutlich schlechterer Instandhaltungszustand (kein Gewerk saniert; alles aus dem 60er-Jahre-Baujahr), Wasserschaden, jedoch etwas größeres Grundstück (Mehrwert aktuell 27.000 €), August 2017: "nur" 169.900 € (d. h. um das Grundstück bereinigt 143.000 €).

Wo ist nun das Problem?
Die Preise werden deutlich, aber mit Verzögerung steigen, wenn die Zinsen fallen.
Zins 2010 4.7% statt 1,5% (lt. Baufi.) und 15 Jahre Zinsbindung.
Die Bude zu 80% finanziert auf 15 Jahre, Ziel: abbezahlt in 25 Jahren.
Monatliche Belastung 2010 gekauft 453,80/Monat.
Monatliche Belastung 2017 gekauft 571,91/Monat.
=> Nettoinflation 3,36%

Wenn du kaufst statt mietest, bist du spätestens nach 10 Jahren mit eff. WENIGER Nettobelastung dabei. Auf 25 Jahre verschenkst du für Miete locker mindestens die entsprechende Eigentumswohnung. Die Mietinflation ist IMMER weitaus höher als der Renovierungsaufwand.

Auf dem Land sind die Grundstückspreise in den letzten Jahren auch überall deutlich gestiegen (Irgendwie hat die Grundfläche der Bundesrepublik wohl noch nicht mitbekommen, dass auch sie ein jährliches Wachstum aufweisen muss, um mit dem Kapitalismus Schritt zu halten...) - natürlich lageabhängig.

Weil das jeder weiß, darf sich jeder seine Konsequenzen selbst daraus ziehen.

Nach dem, was ich sah, war zumindest immer eine Verdopplung drin, wenn bereits eine Kleinstadt in der Nähe war (hier ist es schwer, überhaupt noch etwas unter dreistelligem Quadratmeterpreis zu finden); weiter draußen ist es natürlich (noch) nicht ganz so dramatisch, aber ein Anstieg war auf jeden Fall zu beobachten (Auch wenn mir hierbei konkrete Zahlen aus persönlicher Beobachtung fehlen).

Du kannst problemlos einen Bodenbelag für dreistelligen Betrag bekommen, der nutzt sich im Unterschied zum Grundstück aber ab. Land kann schon deshalb gar nicht teuer sein ...

Statt diese Entwicklung zu beweinen, könnte man auf die Idee kommen, davon zu profitieren. Das setzt aber Initiative voraus, und betriebswirtschaftliches Denken.
Mecken ist bedeutend einfacher ...

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