Der Krieg ist die großzügigste und wirkungsvollste »Reinigungskrise zur Beseitigung der Überinvestition«, die es gibt. Er eröffnet gewaltige Möglichkeiten neuer zusätzlicher Kapitalinvestitionen und sorgt für gründlichen Verbrauch und Verschleiß der angesammelten Vorräte an Waren und Kapitalien, wesentlich rascher und durchgreifender, als es in den gewöhnlichen Depressionsperioden auch bei stärkster künstlicher Nachhilfe möglich ist. So ist ... der Krieg das beste Mittel, um die endgültige Katastrophe des ganzen kapitalistischen Wirtschaftssystems immer wieder hinauszuschieben. Ernst Winkler , Theorie der natürlichen Wirtschaftsordnung, Heidelberg 1952, S. 125
"Die Ursache für das Sinken des Zinsfußes wird vorzüglich darin
gefunden, daß die besonders rentablen Kapitalanlagen großen Maßstabes
heute erschöpft sind und nur Unternehmungen von geringer Ergiebigkeit
übrig bleiben." Und um den damals auf drei Prozent gesunkenen
Zinssatz vor einem weiteren Fall zu bewahren, müßten – so hieß es
weiter – "... die neuen Länder, beispielsweise Afrika, sehr rasch
durch europäische Kapitalien erschlossen werden, damit einem solchen
Sinken begegnet werde." Doch da auch das die sinkende Zinsentwicklung
nicht umkehren könne, schließt der Artikel aus der Sparkassenzeitung
mit folgender inhaltsschwerer Aussage: "Nur ein allgemeiner
europäischer Krieg könnte dieser Entwicklung Halt gebieten durch die
ungeheure Kapitalzerstörung, welche er bedeutet."
Zeitschrift des Sparkassenverbandes aus dem Jahre 1891