> Das zeitigt ein paar unangenehme Effekte
>
> a) Das Geld bleibt nicht in der BRD
das muß nicht nur unangenehm sein - wenn es hier nicht ausgegeben
wird, wirkt es nicht preistreibend. Vermutlich kompensiert sich das
mit der nicht ausgeübten Nachfrage. Das hängt damit zusammen, ob eher
inländische oder Importwaren gekauft werden. Neben Lebensmitteln sind
die zur Disposition stehenden Dinge sicher Billigwaren aus
Asien/Osteuropa.
> b) Der Staat Ecuador wird aus der Pflicht genommen, die
> Lebensbedingungen für seine Bürger zu verbessern: Es gibt ja immer
> die Auslandsüberweisungen
Das interessiert die Politiker genau so einen Dreck wie unsere sich
darum kümmern, was aus uns wird.
aber:
b1) Die Auslandsüberweisungen werden zu einem großen Teil auf dem
Immobilienmarkt der betreffenden Ländern investiert (will heißen, die
finanzieren das Häuschen der Familie)
Dadurch steigen die Preise für das Wohnen. darunter leiden die Leute,
die ihren Lebensunterhalt aus einem lokalen Einkommen bestreiten
müssen. Wegen der unterschiedlichen Größe der Volkswirtschaften
.de<->.ec ist dieser Effekt viel signifikanter als a)
> c) Der Immigrant ist v.a. eines: sehr, sehr arm. Mit allen Folgen.
falsch. Er ist reicher als zu Hause. Sonst würde er nicht die
Strapazen auf sich nehmen.
> d) Er beschäftigt sich als praktischer Lohndrücker. Einen Illegalen
> kann man ausbeuten bis aufs Blut, er wird nichts verraten.
Auf den Baustellen stimmt das. Im privaten Bereich heißt die Frage
eher: Gärtner anstellen oder selber Rasen mähen. Oder wie ist es beim
Cousin, der in der Dönerbude mithilft?
> e) Es hemmt den technischen Fortschritt: Wo Arbeitskraft billig ist,
> fehlt der Druck zur Automatisierung. Solange eine Kassiererin für
> einen Hungerlohn arbeitet, gibt es keine RFID-Kassen:
> http://www.inf.ethz.ch/vs/education/SS2000/UC/papers/Baettig.html
Autsch- ich bin auch ein Techie und finde automatische Systeme cool.
Aber man kann doch den Fortschritt nicht daran messen, wieviel
automatisiert ist. Ich finde es z.B. toll, im Supermarkt noch eine
Verkäuferin vorzufinden (naja, wenn sie nicht gar zu häßlich ist ;-)
) oder einen Parkwächter, der mir meine Samstag nachmittag verlorene
Parkkarte ersetzen kann...
> Öl haben heißt nicht: Ein reiches Land zu sein. Reich sind zumeist
> nur wenige.
Ich wollte damit sagen, daß die Volkswirtschaft durch das Öl größer
ist. Damit sind die stark durch Emigranten subventionieren Länder die
ohne Öl weil bei gleichem Einkommen / Geldsendungen der Anteil dieser
am Gesamteinkommen des Landes natürlich größer ist. Du hast natürlich
mit Deiner Bemerkung auch Recht.
> Der einzige, der in LatAm gerade mal ein bißchen den Rebell gibt, heißt Hugo Chavez aus Venezuela.<
Der gerade. Sein Regime ist sicher mit eines der korruptesten in der
Region. Er tarnt sich natürlich als volkstümlich- wie alle.
> Das hat Methode: Seitens der Kapitalisten besteht überhaupt kein Interesse die Illegalen loszuwerden. <
Kaum einer hat das Interesse. Man sollte auch nicht zu pingelig mit
armen Leuten sein, die nur arbeiten wollen. (Wieviele % unserer
"Ausländer" tun das?) Der angerichtete Schaden ist begrenzt. Ich sehe
es als eine Art Entwicklungshilfe, die im Gegensatz zur offiziellen
auch ankommt. Vielleicht sollte man statt das ganze Geld an korrupe
Regme zu überweisen lieber zeitlich befristete Visa ausstellen.
>Sie sind billigstes Arbeitsvieh.
sind wir das nicht alle ;-) Der Schwarzarbeiter ist eher ein
selbstständiger Unternehmer mit einem Entscheidungsspielraum von dem
wir alle nur träumen können (keine IHK, 0% Steuern ... ) ;-) Der
Markt ist riesig und durch das beknackte Steuer- und Abgabensystem
wird er immer größer.
> Auch das US-Staatsbürgerschaftsrecht hilft hier: Jeder, der in den
> USA geboren ist, ist US-Amerikaner. Die Mauer an der Grenze hat
> nurmehr symbolischen Charakter.
Es ist mittlerweile bei uns ähnlich. Das gleiche gilt z.B. für Panamá
und eine Menge anderer Länder.
Conrad
>
> a) Das Geld bleibt nicht in der BRD
das muß nicht nur unangenehm sein - wenn es hier nicht ausgegeben
wird, wirkt es nicht preistreibend. Vermutlich kompensiert sich das
mit der nicht ausgeübten Nachfrage. Das hängt damit zusammen, ob eher
inländische oder Importwaren gekauft werden. Neben Lebensmitteln sind
die zur Disposition stehenden Dinge sicher Billigwaren aus
Asien/Osteuropa.
> b) Der Staat Ecuador wird aus der Pflicht genommen, die
> Lebensbedingungen für seine Bürger zu verbessern: Es gibt ja immer
> die Auslandsüberweisungen
Das interessiert die Politiker genau so einen Dreck wie unsere sich
darum kümmern, was aus uns wird.
aber:
b1) Die Auslandsüberweisungen werden zu einem großen Teil auf dem
Immobilienmarkt der betreffenden Ländern investiert (will heißen, die
finanzieren das Häuschen der Familie)
Dadurch steigen die Preise für das Wohnen. darunter leiden die Leute,
die ihren Lebensunterhalt aus einem lokalen Einkommen bestreiten
müssen. Wegen der unterschiedlichen Größe der Volkswirtschaften
.de<->.ec ist dieser Effekt viel signifikanter als a)
> c) Der Immigrant ist v.a. eines: sehr, sehr arm. Mit allen Folgen.
falsch. Er ist reicher als zu Hause. Sonst würde er nicht die
Strapazen auf sich nehmen.
> d) Er beschäftigt sich als praktischer Lohndrücker. Einen Illegalen
> kann man ausbeuten bis aufs Blut, er wird nichts verraten.
Auf den Baustellen stimmt das. Im privaten Bereich heißt die Frage
eher: Gärtner anstellen oder selber Rasen mähen. Oder wie ist es beim
Cousin, der in der Dönerbude mithilft?
> e) Es hemmt den technischen Fortschritt: Wo Arbeitskraft billig ist,
> fehlt der Druck zur Automatisierung. Solange eine Kassiererin für
> einen Hungerlohn arbeitet, gibt es keine RFID-Kassen:
> http://www.inf.ethz.ch/vs/education/SS2000/UC/papers/Baettig.html
Autsch- ich bin auch ein Techie und finde automatische Systeme cool.
Aber man kann doch den Fortschritt nicht daran messen, wieviel
automatisiert ist. Ich finde es z.B. toll, im Supermarkt noch eine
Verkäuferin vorzufinden (naja, wenn sie nicht gar zu häßlich ist ;-)
) oder einen Parkwächter, der mir meine Samstag nachmittag verlorene
Parkkarte ersetzen kann...
> Öl haben heißt nicht: Ein reiches Land zu sein. Reich sind zumeist
> nur wenige.
Ich wollte damit sagen, daß die Volkswirtschaft durch das Öl größer
ist. Damit sind die stark durch Emigranten subventionieren Länder die
ohne Öl weil bei gleichem Einkommen / Geldsendungen der Anteil dieser
am Gesamteinkommen des Landes natürlich größer ist. Du hast natürlich
mit Deiner Bemerkung auch Recht.
> Der einzige, der in LatAm gerade mal ein bißchen den Rebell gibt, heißt Hugo Chavez aus Venezuela.<
Der gerade. Sein Regime ist sicher mit eines der korruptesten in der
Region. Er tarnt sich natürlich als volkstümlich- wie alle.
> Das hat Methode: Seitens der Kapitalisten besteht überhaupt kein Interesse die Illegalen loszuwerden. <
Kaum einer hat das Interesse. Man sollte auch nicht zu pingelig mit
armen Leuten sein, die nur arbeiten wollen. (Wieviele % unserer
"Ausländer" tun das?) Der angerichtete Schaden ist begrenzt. Ich sehe
es als eine Art Entwicklungshilfe, die im Gegensatz zur offiziellen
auch ankommt. Vielleicht sollte man statt das ganze Geld an korrupe
Regme zu überweisen lieber zeitlich befristete Visa ausstellen.
>Sie sind billigstes Arbeitsvieh.
sind wir das nicht alle ;-) Der Schwarzarbeiter ist eher ein
selbstständiger Unternehmer mit einem Entscheidungsspielraum von dem
wir alle nur träumen können (keine IHK, 0% Steuern ... ) ;-) Der
Markt ist riesig und durch das beknackte Steuer- und Abgabensystem
wird er immer größer.
> Auch das US-Staatsbürgerschaftsrecht hilft hier: Jeder, der in den
> USA geboren ist, ist US-Amerikaner. Die Mauer an der Grenze hat
> nurmehr symbolischen Charakter.
Es ist mittlerweile bei uns ähnlich. Das gleiche gilt z.B. für Panamá
und eine Menge anderer Länder.
Conrad