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Re: Scheuklappen

siar schrieb am 26.04.2023 20:45:

bickerdyke schrieb am 26.04.2023 17:01:

Da braucht man schon beeindruckende Scheuklappen von Scheunentorgröße, um so von den "pöhsen Drogen" zu reden, sich andererseits aber mit Maßkrug beim Oktoberfest zu präsentieren...

https://www.der-postillon.com/2023/04/soeder.html

Natürlich hat Bier eine lange Tradition, natürlich will es deshalb niemand verbieten, und ich dreh auch niemand einen Strick draus wenn er dort ein paar Liter Bier trinkt.

Aber Alkohol ist eben AUCH eine Droge. Und das sollte man im Kopf behalten, auch wenn man sich gerade einen hinter die Binde kippt. Dann ist das kein Problem. Aber durch vollständiges ignorieren und abstreiten macht man sich nur lächerlich. Da hat man Comical-Ali Niveau: "Es gibt keine Amerikanischen Panzer in Bagdad und Bier ist keine Droge"

Verweigern von Fakten hat noch nie zu einer ernstzunehmenden Diskussion geführt.

So. Und jetzt trink ich weiter selten und gerne Bier :-)

Früher gab es aber fast nur Leichtbier mit geringem Alkoholgehalt und wurde statt Wasser getrunken, da Trinkwasser oft verdreckt war. Es gab auch Wein mit geringem Alkoholgehalt.
Bei 1 bis 2 % Alkoholgehalt muss man schon verdammt viel trinken um eine signifikante Wirkung zu spüren.

JAin. Die Leute haben früher schon deutlich mehr getrunken.
Der Adel z.B. trank kein Bier und kein Wasser, der trank Wein.

Auch viele Bauern in Weinbaugebieten hatten eigene Weinberge - und dann z.B. 2000l bis 3000l Wein im Keller für den Eigenbedarf. Über ein Jahr. Anderswo hatte man Obstbäume - und hat Äbbelwoi oder Moscht gemacht. Und auch nicht wenig. Bier musste man nämlich kaufen, Wein und Most konnte man aber auch einfach selbst machen. Und die hatten dann auch mal 10% bis 12% Alkohol. Das Wurde dann zwar oft mit Wasser verdünnt (vor allem wegen der Genießbarkeit.. der Tübinger Wein war z.B. nie für seine außergewöhnliche Lieblichkeit bekannt.. und Zuchthefen hatte man auch noch keine.) Aber dennoch tranken die pro Person so 1 bis 2 Krüge Wein oder Most am Tag. Also 1l bis 2l Wein.

Auch das Bier war mitnichten immer nur "Leichtbier" - das wurde zwar durchaus auch viel gebraut, und das haben dann auch die Kinder schon bekommen. Aber man hat früher auch durchaus "normales" Bier gebraut mit etwas mehr Alkohol. Und man hat da in der Zeit vor dem Reinheitsgebot dann allerlei Kräuter und Zeug rein gegeben, meist um den Geschmack zu verbessern. Aber nicht selten hat man da auch durchaus mal ganz bewusst Bilsenkraut, Tollkirsche, Schlafmohn, Fliegenpilz, Eisenhut, Alraune und sonst was verarbeitet - damit das Bier besser in die Birne knallt. (Bei den Germanen gab es sogar richtige "Bilsengärten" deswegen... ). Und dass die Leute da ständig "Standgas" hatten und am Abend auch mal einen in der Krone hatten, das war vor allem im Mittelalter auch völlig normal. Zumindest bei denen, die sich das leisten konnten. Und Trinkduelle und Saufgelage waren eigentlich auch an der Tagesordnung. Zumal es als unschicklich und unehrenhaft galt frühzeitig mit dem Saufen in der Runde aufzuhören. Was dann schon mal mit dem Kopf auf der Tischplatte und lautem Schnarchen zu Ende ging...

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