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  • bavarian dynamics

626 Beiträge seit 16.07.2019

Japan & die Kernenergie

1. Das sehr schwere Tohoku-Seebeben richtete in Japan erhebliche Schäden an, 19.000 Menschen starben durch die Flutwelle 2011. Bissi mehr als beim Ahr-Hochwasser, nur mal so. Außerdem wurde wertvollste Infrastruktur zerstört, ganze hochentwickelte Städte, wertvollste Industrien u.a. die optischen Werke von Nikon & Sigma. Außerdem havarierte ein Kernreaktor in Fukushima, bei dieser Havarie starb übrigens kein einziger Mensch an Verstrahlung. Angesichts der Tatsache, daß der havarierte Reaktor niemals für die auf ihn einwirkenden Naturgewalten geplant & gebaut wurde, hat er ganz hervorragend gehalten. Das Tohoku-Seebeben hat Japan übelst böse gefickt, aber keinesfalls die Kernenergie.

2. Im Nachgang der Flutkatastrophe des Tohoku-Seebebens, wurden die Kernreaktoren Japans temporär abgeschaltet, für Sicherheitsüberprüfungen. Dieses temporäre Kernenergieverbot war von substanzloser Hysterie getrieben, führte zu extremer Stromknappheit UND überdies Japan an den Rande des Ruins. Gerade einmal ZWEI MONATE waren alle Kernkraftwerke in Japan abgeschaltet, bereits 2012 wurden die Reaktoren in Oi wieder angefahren.

3. Warum war die Reaktorabschaltung in Japan so verheerend? Japan mußte die Gasmärkte der Welt leerkaufen um den Ausfall der Kernenergie bei der Stromerzeugung zu kompensieren. Da Strom aus Gas wesentlich teurer als Strom aus Kernenergie ist (sonst würde man ja keine Kernenergie betreiben) führte das 2012 zu der völlig absurden Situation, daß die riesige Exportnation Japan exportierte wie die Hölle, aber gleichzeitig ein Außenhandelsdefizit aufwies: Denn sämtliche Exporterlöse mußten für den Kauf von zusätzlichem Gas aufgewandt werden, sogar mehr als das, es wurden Schulden gemacht. Da dieser Zustand völlig unhaltbar war und selbst ein sehr reiches Land wie Japan sehr schnell ruiniert hätte: Kehrte man zur Kernenergie nach der anfänglichen Antihysterie sehr schnell wieder zurück und fuhr die Reaktoren wieder hoch.
Kein Mensch in Japan versteht übrigens, warum in Deutschland (!!!) wo es überhaupt keine Reaktoren der Bauart von Daichi in Fukushima gibt, wo es überdies überhaupt keine Seebeben wie das von Tohoku gibt: Warum in Deutschland eine durchgeknallte Kanzlerin ganz hervorragende Kernreaktoren ohne Not abgeschaltet hat....

4. 2011 war die linkslastige Demokratenpartei an der Macht. Nach dem Tohoku-Seebeben versuchte sie, die Rolle der Kernenergie in Japan zurückzudrängen. Sie wurde 2012 abgewählt, seitdem ist wieder die liberal-konservative LDP am Ruder und die Kernenergie ist wieder da. Der aktuelle Premierminister Kishida hat wie seine Vorgänger betont, daß das weitere Hochfahren der Kernreaktoren Priorität hat. Denn:

5. Aktuell sind in Japan 11 Reaktoren online, weitere 25 im Prozess der Wiederzulassung und 2 Stück sind im Bau. Die Situation ist aber erheblich komplizierter: Japan besitzt Druckwasser- und Siedewasserreaktoren. Die Siedewasserreaktoren haben seit dem Tohoku-Seebeben ein schlechtes Image, da sich bei den havarierten Reaktoren von Daichi um Siedewasserreaktoren handelte. Aktuell sind nur DWR in Japan online. Viel wichtiger aber ist, daß KLEINE Reaktoren aufgrund politischer Unfähigkeit LANGE abgeschaltet werden mußten. Enormer Produktionsausfall ist die Folge. Außerdem: Die Wiederinbetriebnahme nach so langer Zeit (tw 10 Jahre unfreiwilliger Stillstand!) kostet sehr viel Geld, von 700 Mio.-1 Mrd.$ pro Reaktor ist die Rede. Ein kleiner Reaktor erzeugt über seine projektierte Restlebenszeit nicht mehr genug Strom, um diese Betriebsverbots-Zusatzkosten in Form von Produktionsausfall & Wiederinbetriebnahme wieder reinzuspielen. Deswegen geht in Japan die Diskussion dahin, daß die kleinen Reaktoren, die lange aus politischen Gründen offline waren, gar nicht mehr angefahren werden und man besser neue & größere Anlagen errichtet.

6. Was viele Leute gern vergessen: Die japanische Bevölkerung schrumpft. Es gibt eine niedrige Nettoreproduktionsrate der japanischen Frau und im Unterschied zu Deutschland, wo man millionenfach islamische Illegale reinläßt (genau die gleiche Kanzlerin, die hier die Kernkraft vernichtet hat), ist so etwas in Japan völlig undenkbar, jeder japanische Politiker würde sofort gelyncht, wenn er sowas auch nur fordern würde. Nicht einmal die Kommunisten (ja die gibts in Japan) fordern so einen Einwanderungsirrsinn, wie ihn Merkel geschaffen hat. Es gab- und gibt keine illegale Einwanderung nach Japan, es gibt allerhöchstens ein paar Gastarbeiter und das sind wirklich Gastarbeiter, die verschwinden nach ein paar Jahren wieder.

Die natürliche Schrumpfung der japanischen Bevölkerung führt natürlich dazu, daß der Energiebedarf in Zukunft - tahtah - sinken wird und damit natürlich auch die Stromnachfrage und damit auch die Nachfrage nach Strom aus Kernenergie. Ich denke nicht, daß man alle Reaktoren in Japan wieder hochfahren wird, da die demographische Entwicklung es schlicht überflüssig macht.

bd

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