PeterMaier112358 schrieb am 03.02.2022 22:28:
Die Atomkraftwerke müssten so versichert werden, dass die Versicherung den weitestgehenden Vorherzustand nach einem Gau wiederherstellt und alle Kosten übernimmt. Momentan vergesellschaftet man noch das Gaurisiko bei Kernkraft. Ob sie sich dann noch rechnet wäre interessant.
Nö, rechnet sich nicht.
Es gibt eine "Versicherung", aber die ist eher ein Feigenblatt,
da die Versicherungssumme niemals die möglichen Schäden abdecken kann.
https://www.manager-magazin.de/finanzen/versicherungen/a-761954.html
Derzeit ist die Haftpflicht nach Angaben der "Deutschen Kernreaktor Versicherungsgemeinschaft" auf knapp 250 Millionen Euro begrenzt. Die Versicherungsprämien für die 17 deutschen AKW lägen dafür jährlich unter 20 Millionen Euro. Weitere bis zu 2,25 Milliarden Euro stellten die vier AKW-Betreiber bei einem Unfall im Rahmen einer gegenseitigen Absicherung zur Verfügung. Für Schäden darüber hinaus muss der Verursacher mit eigenem Kapital komplett haften.
Klusmann wies aber daraufhin, dass der japanische Betreiber Tepco inzwischen um Staatshilfe gebeten hat, da er die Lasten nicht finanzieren könne. Letztlich müssten die Kosten dann also von allen Bürgern getragen werden. Analysten schätzen die Entschädigungszahlungen für das Reaktorunglück inzwischen auf 86 Milliarden Euro - exklusive mögliche Spätfolgen.
Die "Versicherungsforen Leipzig", ein Dienstleister für die Versicherungskonzerne, berechnete den Maximalschaden eines Unfalls der höchsten Kategorie auf mehr als sechs Billionen Euro. Sollten dafür beispielsweise Prämien für 17 noch zehn Jahre laufende AKW aufgebaut werden, würde das rechnerisch den Strompreis auf fast vier Euro pro Kilowattstunde treiben. Derzeit kostet sie rund 20 Cent.
Die Studie belege erstmals die jahrelange Marktverzerrung zugunsten der Kernenergie und zulasten der Konkurrenz, sagte Uwe Leprich von der Hochschule für Technik und Wirtschaft Saarbrücken. "Die Studie zeigt zudem, dass bei einer ordnungspolitisch angebrachten volkswirtschaftlichen Betrachtung die Kernenergie nicht konkurrenzfähig ist."