shinji-akari schrieb am 09.10.2021 14:50:
Glaub mir ich kenne die Geschichte von beiden Seiten recht ausführlich. Ich habe Verwandte in Festlandchina und Freunde in Taipeh(welche "Ureinwohner" Taiwans sind). Aber auch die Ureinwohner wollen nicht zu Festlandchina gehören.
Was in der Vergangenheit gelaufen ist, muss man vergessen. Darauf kann man keine Zukunft bauen.
Dann würde sich Zukunft immer aus dem Jetzt ableiten und es gäbe keine Vergangenheit.
Die jahrzehntelange repressive Diktatur hat dafür gesorgt, dass alles Linke in Taiwan ausgemerzt wurde. Das sollte man schon im Hinterkopf haben, wenn man erzählt, dass die heute Lebenden wenig emotionale Bindung zu Festlandchina haben.
Auch in Nazi-Deutschland hat man die Andersdenkenden dadurch ausgemerzt, dass sie nach und nach in die KZs wanderten. Angefangen hat man mit den Linken. So wurde Konformismus zum Überlebensprinzip.
In Taiwan wie in Hongkong kommt dann noch dazu, dass das Selbstbild sich wegen des langen Darbens vieler Festlandchinesen als etwas anderes definierte. Seit China erfolgreich aufbaut, ist das aber ein Faktor, bei dem der Countdown tickt.