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  • Mathematiker

mehr als 1000 Beiträge seit 22.02.2014

Das wird wieder einmal Ursache und Wirkung verwechselt

Für den öffentlichen Parkraum, also der Straßenrand und zu einem
geringen Teil auch öffentliche Parkhäuser, wird zum allergrößten Teil
von den Anwohnern zugeparkt. Von diesen Leuten nutzt auch ein sehr
großer Teil diesen PKW auch die Kurzstrecke. Mit Pendlern, die per
Definition für die Fahrt zum Arbeitsort die Grenze ihrer Wohngemeinde
überschreiten, hat dies alles nur sehr wenig zu tun. 
Um es mal ganz nüchtern zu betrachten: Die Bewohner der Großstädte
verpesten ihre Luft hauptsächlich selber. 

Eine hochverdichtete Stadt, hat selbstverständlich nicht nur sehr
viel weniger öffentlichen Parkraum, wie eine eher weitläufige
Gemeinde. Für viele Bewohner lohnt sich die Nutzung des PKW's auch
nicht, wenn der Zusatzaufwand für die Nutzung dieses PKW größer ist,
als der direkte Weg zu Fuß, mit dem Fahrrad oder den ÖPNV.
Selbstverständlich ist auch so der Autoverkehr pro Einwohner
wesentlich geringer.

Würde sich in der weitläufigeren Stadt also der PKW-Verkehr ebenfalls
absenken, wenn man den durch die weitläufigkeit zusätzlich
existierenden Parkraum vernichten oder das Parken exessiv besteuern
würde? Eher nicht, denn das eigentliche Problem, das für verschiedene
Dinge längere Fahrten unternommen werden müßten, ändert sich nicht.
Eine Verringerung wäre ja sogar kontraproduktiv, weil die Fahrer
trotzdem nicht auf den PKW verzichten würden und nur länger nach
einem Parkplatz kreisen.

Ich bin ein Freund des japanischen Modells:
Für die Anmeldung eines PKW's ist dort der Nachweis eines (privaten)
Stellplatzes erforderlich. Wenn man dann das Parken im öffentlichen
Raum konsequent zeitlich beschränkt ~2-3 Stunden und 23:00H-6:00H
werden die Innenstädte wieder wesentlich attraktiver, es gibt
wesentlich weniger Verkehr und der Ausbau des ÖPNV würde sich auch
lohnen. 

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