Mag ja sein, dass die Regeln des internationalen Zusammenlebens zu sehr von den USA diktiert und einseitig ausgelegt werden. Aber es reicht nicht, nur im Ungefähren darüber zu fabulieren, dass jetzt auch Andere zum Zuge kommen müssten. Auch "neue" Regeln müssen vernünftig und akzeptabel sein; insbesondere kann es nicht angehen, dass Länder mit ungeklärten Territorialkonflikten wie Russland, China und Indien (Kaschmir) eine neue Weltordnung aufstellen wollen, die ihnen die gewaltsame Lösung dieser Konflikte legitimiert.
Dass die UNO durch den Sicherheitsrat dysfunktional geworden ist, ist unbestreitbar. Aber eine andere Besetzung dieses Gremiums löst das Grundproblem nicht; die UNO muss reformiert werden. Ein besonderes Gremium, in dem privilegierte Länder Entscheidungen fällen oder blockieren, die sie selbst betreffen, darf es gar nicht mehr geben.