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  • KarlderEinfaeltige

mehr als 1000 Beiträge seit 01.12.2020

Ziemlich lückenhafte Chronologie

Da hat der gute Jeff aber einiges in seiner Chronologie "vergessen".

31. Januar 1990: Der deutsche Außenminister Hans-Dietrich Genscher vertritt eine mit der Bundesregierung nicht abgestimmte Position in einer bewußt nicht mit dem Kanzleramt abgestimmten Rede.

23. März 1990: Bundeskanzler Kohl pfeift seinen Außenminister nach einer Rede auf der WEU-Ministertagung per Brief zurück und verbittet sich, "daß die Bundesregierung in diesen Fragen ohne jede Rücksprache festgelegt wird".

31. Mai 1990: Gorbatschow bekennt sich beim Gipfeltreffen in Washington explizit zum Helsinki-Prinzip, das allen Unterzeichnern der Schlussakte von Helsinki von 1975 das Recht zubilligte, ihre Bündnisse frei zu wählen.

12. September 1990: Die Sowjetunion unterschreibt den Zwei-plus-Vier-Vertrag inkl. einer zusätzlichen Prokollnotiz, die die schriftliche Bestätigung war, dass ausländische NATO-Truppen die Grenzlinie des Kalten Kriegs überschreiten durften. Im Gegenzug erhielt die Sowjetunion 15 Milliarden DM (12 Mrd. Direkthilfe plus 3 Mrd. zinsloser Kredit) von der Bundesrepublik.

2. Januar 1992: Russland gibt unter anderem beraten durch "Schocktherapist" Jeffrey Sachs die Preise frei, die eine neue Phase der wirtschaftlichen Prosperität einläuten sollte (also zumindest war das die Idee von Jeff).

24. August 1993: Boris Jelzin gibt gegenüber Lech Wałęsa eine Erklärung ab, dass Russland nichts gegen einen NATO-Beitritt Polens einzuwenden habe.

5. Dezember 1994: Russland unterschreibt das Budapester Memorandum, das der Ukraine Sicherheitsgarantien gibt als Gegenleistung für die Beseitigung aller Nuklearwaffen auf ihrem Territorium.

27. Mai 1997: Russland unterzeichnet die NATO-Russland-Grundakte.

2. April 2004: Nach dem Beitritt der baltischen Staaten zur NATO erklärt Putin auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundeskanzler Schröder, dass sich die Beziehungen Russlands zur Nato "positiv entwickeln". Und er fuhr fort: "Hinsichtlich der Nato-Erweiterung haben wir keine Sorgen mit Blick auf die Sicherheit der Russischen Föderation."

Januar 2005: Außenminister Lawrow antwortet auf die Frage, ob Russland etwas gegen einen Beitritt von Georgien und der Ukraine zur EU und zur Nato hätte, dass dies deren Wahl sei und Russland "das Recht jedes Staates – unsere Nachbarn eingeschlossen –, sich seine Partner selbst zu wählen".

2010: Die neue Janukowitsch-Regierung verabschiedet unter anderem um die Beziehungen zu Russland zu verbessern ein Gesetz, das ihr die Mitgliedschaft in einem Militärbündnis untersagte und damit ihre Blockfreiheit festschrieb. Das Gesetz war zum Zeitpunkt der Annexion der Krim durch Russland noch gültig.

Zweite Februarwoche 2014: Der Kreml verfasst ein Dokument mit Überlegungen, die überwiegend russischsprachigen Gebiete von der Ukraine abzuspalten. Man müsse den Zerfall der Zentralgewalt nutzen, um "mit den Schleuderkräften verschiedener Regionen des Landes regelrecht zu spielen".

20. Februar 2014: Die Operation zur Annexion der Krim beginnt noch vor der Flucht Janukowitschs.

März/April 2014: In der Ostukraine kommt es zu Protesten gegen den Maidan, dabei werden in verschiedenen Städten Regierungsgebäude ersetzt. Das ehemalige Mitglied der größten neonazistischen Organisation Russlands, der Russischen Nationalen Einheit, Pavel Gubarev wird zum "Volksgouverneur" von Donezk ernannt. In Charkiw stürmen die ortskundigen Einheimischen das Opernhaus, weil sie dieses mit dem Rathaus verwechselt hatten.

12. April 2014: Russische Freischärler unter dem Kommand des Ex-FSB-Offiziers Igor Girkin besetzen Regierungsgebäude in Slowjansk.

Mai 2014: Der erste Premier-Minister der "Volksrepublik" Donezk ist Alexander Borodai, waschechter Moskowiter.

August 2014: Russische Truppen marschieren im Donbas ein und verhindern eine Niederlage der "Separatisten".

...und und und...

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (24.10.2023 21:03).

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