Das Internet ist da nicht so ganz was Neues. Man hat schon seit langem eine sehr ungleiche Verteilung von Arm und Reich zu Gesicht bekommen. Reiche-Leute-Siedlungen mit dicken Autos vorm Haus gibt's schon länger. Und dass Menschen durch pures Glück oder Erbschaft und nicht durch eigene Arbeit reich werden, gibt's auch schon ewig.
Neu ist aber, dass der Wohlstand, den man vor 20-30 Jahren unter gleichen Rahmenbedingungen noch haben konnte, eher nicht mehr erreichbar ist.
Heute muss man schon ein enorm hohes Gehalt haben, um im Münchner Süden als alleinverdienender Familienvater eine Doppelhaushälfte zur Miete, zwei Autos und die laufenden Kosten, die mit 2-3 Kindern so anfallen, bezahlen zu können. Vor 20-30 Jahren war das noch recht üblich und für viele Väter möglich, heute würde mein Gehalt kaum für mehr als die Miete reichen.
Da verstehe ich völlig, dass viele junge Menschen das nicht zu Leistung motiviert. Man kann sich in die Arbeit komplett reinknien und trotzdem weniger Wohlstand als die Elterngeneration haben. Oder man definiert den Begriff von Wohlstand für sich eben um und sieht es als erstrebenswert an, weniger Lebenszeit gegen Geld zu tauschen und mehr Zeit für sich und Partner/Familie/Freunde zu haben.