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  • Pnyx (1)

mehr als 1000 Beiträge seit 01.07.2017

Mäntelchen

Was Spahn fordert, ist nicht mehr Arbeitsmoral, sondern mehr Bereitschaft, sich ausbeuten zu lassen. Leute seiner Gesinnung sehen die übliche Erpressung, würdiges Leben nur gegen Abgabe eines Teils des durch kapitalistisch definierte Arbeit erwirtschaftbaren Wertes, nicht mehr gut genug funktionieren. Offenbar gibts Leute, denen es gelingt, mit nicht maximaler Arbeitszeit würdig zu leben. Eventuell 'verzichten' sie einfach auf die eine oder andere kapitalistische Segnung, weil trotz grossem PR-Aufwand es nicht gelingt, ihnen einzureden, sie sei unverzichtbar. Ein unmögliches Verhalten, in einer Gesellschaft, in der Konsum Bürgerpflicht ist.

Da hilft nur der Abbau sozialstaatlicher Leistungen und ein möglichst grosser Niedriglohnsektor, damit diese Würde-Verwöhnten wieder wissen, wo der Hammer hängt. Aber so kann man das nicht formulieren, also flugs in ein moralisches Mäntelchen packen, die Arbeitsmoral sei gesunken, und schon ist man politisch wieder attraktiv.

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