Aber will jemand die "Äffchenarbeit" machen?
Klar, idealerweise läufts. Im Prüffeld bekommt man seine Baugruppen, prüft die durch, 100/100 Stück gut, fertig. Danach den nächsten Auftrag. Das kann gern immer so weiter gehen, ist aber auf Dauer kotzlangweilig. Dann wird man geistig stumpf dabei, auch wenn vermutlich die Masse der Menschen wirklich nur sowas machen wollen. "Nicht-denken-müssen" ist manchmal durchaus attraktiv. Ich persönlich bin, trotz allen Ärgers, froh, wenn man ein paar Baugruppen im Prüffeld Probleme machen. Da kann man dann Fehler suchen, Bauteile austauschen, Multimeter, Oszilloskop und kommt raus aus dem Alltagstrott.
Schön isses aber nicht, wenn man NUR noch Fehlersuche machen muss und auf der Stelle tritt.
Es hat also beides was: schnelle Abwicklung von Arbeitspaketen, aber eben ab und zu mal eine Herausforderung, um das Fachwissen einsetzen zu können. Immer nur Routine stumpft ab, immernur Herausforderungen brennen einen dagegen irgendwann aus.
Ich glaube, wir haben generell ein gestörtes Verhältnis zur Erwerbsarbeit: ohne ist doof, weil Faulenzerei, aber mit ist Verheizen lassen, weil effektiv die hohe Abgabenlast, die hohen Lebenshaltungskosten und die geringen Erwerbseinkommen sich gegenseitig maximal verstärken. Wir sind trotz Erwerb so knapp bei Kasse, weil wir die ganze Nation finanzieren müssen und kriegen nichts zurück, außer einen Tritt in den Hintern, wenn wir straucheln sollten. Das geht nimmer lange gut.