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  • Naturzucker

mehr als 1000 Beiträge seit 06.03.2012

die zunehmende Moralisierung der Medienschaffenden in diesem Land

Diese Woche äußerte sich ein Journalist im TV in etwa wie folgt:

Bei normalem Themen würde er selbstverständlich objekt berichten und versuchen, alle Aspekte zu beleuchten.

Bei Themen wie dem Klimawandel aber käme er gar nicht umhin, als eindeutlig Position zu beziehen und daher eindeutig konnotiert zu berichten.

Abgesehen von dem merkwürdigen Verständnis von den Aufgaben und dem Berufsethos eines Journalisten ist dem Herrn ein wesentlicher Denkfehler offenbar gar nicht aufgefallen:

Wie soll ich als unbedarfter Zuschauer denn nun einschätzen, ob jemand grad als Journalist oder als Aktivist unterwegs ist? Wann darf ich darauf vertrauen, dass auch andere als nur den Narrativ stützende Aspekte berücksichtigt wurden, wann muss ich davon ausgehen, dass alles, was nicht in den Narrativ passt, einfach verschwiegen wird?

Wenn ich grundsätzlich davon ausgehen muss, dass Aktivisten sich als Journalisten tarnen und mir fallweise als Gaukler und Schwindler nur die halbe Wahrheit erzählen, dann muss ich generell davon ausgehen, dass sie mir nur die halbe Wahrheit erzählen.

Das ist wie mit einem Angestellten, der mir erzählt, er sei im Grunde genommen ehrlich, er würde nur in begründeten Ausnahmefällen in die Kasse greifen. So jemandem kann man generell nicht trauen.

Und noch schlimmer als diese Aussage wiegt der Umstand, dass einem Journalisten diese Problematik nicht einmal auffällt.

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