Porcupine17 schrieb am 18.05.2021 09:30:
Es ist völlig absurd, dass sich Rheinmetall am Diversity-Aktionstag beteiligt - und es zeigt auch das Dilemma liberaler Identitätspolitik, wenn sie nicht mit einer grundsätzlichen Kapitalismuskritik verbunden wird.
Was soll das bedeuten? Wer den Kapitalismus nicht kritisiert kann nicht für Diversität sein? In Extremo: Spahn und sein Ehemann haben Millionen, also können sie gar nicht für die volle Gleichberechtigung Homosexueller Menschen sein?
Hier werden Dinge vermengt die nichts miteinander zu tun haben.
... dass sie dort Aushängeschilder für eine Liberalität sind, die die CDU überhaupt nicht interessiert. Das ist so ein bisschen so, wie Bill Cosby als Beispiel dafür galt (und wahrscheinlich gilt), dass das mit dem Rassismus nicht so schlimm sein kann. Man lässt einige hochkommen, damit man den Rest ignorieren oder sogar unterdrücken kann. Soviel zu Jens Spahn hier...
Aber ja: Der Kapitalimus normiert die Verhältnisse, um uns verwertbar zu machen - als Konsumenten und/oder als Arbeiter. Abweichungen davon schmälern den Profit - als Extrembeispiel kann man da mal wieder die rosa Damenrasierer auspacken, die doppelt so teuer sind wie die baugleichen Herrenmodelle.
Die getrennten Toiletten kamen auch erst mit dem Kapitalismus auf, weil der einerseits nicht eingeschränkt werden wollte in der Wahl der Auszubeutenden, sich aber andererseits der gerade herrschenden Sexualmoral beugen musste. Wenn es keine übergriffige, toxische Männlichkeit gäbe, die zu einem guten Teil auch wiederum Produkt der kapitalistischen Verhältnisse ist, könnten wir problemlos gemeinsame Toiletten benutzen.
Also ja - Diversität und Kapitalismus sollte man schon zusammen argumentieren.